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Blödes Arschloch

Ich sollte eben dringend zur Kasse kommen. Ein Kunde, der eine Flasche Wein kaufen wollte, hätte ein Problem, weil der Preis angeblich nicht mit der Auszeichnung am Regal übereinstimmen würde.

Also ging ich nach vorne, wo ein alkoholisierter Typ mittleren Alters und mit ziemlich ungepflegter Erscheinung auf mich wartete. Mein Kassierer drückte mir eine Flasche Wein in die Hand. Die Siegelfolie am Hals war aufgerissen und es steckte ein Korkenzieher Schraubhaken im Korken, der von dem Mann als Korkenzieher benutzt (und bezeichnet) wurde.

Er schilderte mir den Sachverhalt: Die Flasche wäre falsch ausgezeichnet gewesen. Gekauft hätte er sie, weil er davon ausging, dass er nur 1,99€ bezahlen müsse und nicht den zweieinhalbfachen Preis. Falsch ausgezeichnet war die Flasche nicht, dieses eine Exemplar stand offenbar nur falsch. Ein Umstand, der in einem Geschäft mit Selbstbedienung und vielen kleinen Einzelartikeln an der Tagesordnung ist.

Ich hätte ja kein Problem damit gehabt, die Flasche zurückzunehmen und ihm das Geld wiederzugeben...

...wenn der Korken nicht schon angebohrt gewesen wäre. Also fragte ich ihn: Dass Sie zu viel bezahlt haben, haben Sie aber erst bemerkt, nachdem sie die Flasche geöffnet haben?

Ich habe die Flasche nicht geöffnet.

Okay: Nachdem sie den Korken angebohrt haben?

Ja, angebohrt. Aber nicht durchgebohrt.

Und das ist Ihnen nicht hier schon an der Kasse aufgefallen, sondern erst, als Sie dabei waren, die Flasche zu öffnen?

Das habe ich hier an der Kasse gemerkt.

Und das Loch?

Ihr Mitarbeiter wusste auch nicht, wie teuer die Flasche wäre und musste an der Kasse erst nachsehen.

Ist klar, man kann nicht alle Preise kennen und wenn es hier etwas voller ist, kann und darf er auch nicht aufstehen, um am Regal nachzusehen.

Sie brauchen hier so einen Selberprüfdings.

Warum?

Dann hätte ich gewusst, wie teuer die Flasche ist.

Und nachdem mein Mitarbeiter Ihnen das gesagt hat, wussten Sie das nicht?

Ich sag' ja, sie brauchen hier so einen Selbstprüfscanner.

Und wieso haben Sie die Flasche nun vorher hier im Laden geöffnet?

Ich dachte, die wäre billiger.

Er zeigte sich völlig uneinsichtig und wurde immer lauter. In dem Moment hielt ich es nicht mehr für nötig, selber freundlich zu bleiben und antwortet ihm "Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Und die Flasche bezahlen Sie.

Die werde ich nicht bezahlen. Da können Sie gerne die Polizei rufen.

Sein dämliches Verhalten in Kombination mit Umeinsichtigkeit und Aggression veranlassten mich dazu, ihm mitzuteilen, dass ich nicht möchte, dass er hier überhaupt eine Flasche Wein kauft auch nicht eine billigere. Laut fluchend trollte er sich dann.

Und die angebohrte Flasche nehme ich mit nach Hause. Bin mal gespannt, ob der Haken nicht doch schon unten rausguckte...

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Kommentare

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Jay am :

Auch wenn das hier vielleicht nicht der Fall war:
Shopblogger, häufiger als man denkt gibt es auch in diesem Land leider noch die Spezies der Analphabeten.
Wäre für beide Beteiligten ziemlich traurig, wenn Sie den altbekannten "Wer lesen kann ist klar im Vorteil"-Spruch so jemandem an den Kopf werfen würden.

screne am :

@Jay: SEUFZ und vielleicht hatte er eine schlimme Kindheit, ja? Man kann nicht alles wissen und man muss auch nicht ALLES berücksichten. Der Kerl ist offensichtlich ein Idiot und ehrlicht gesagt wäre es mir auch scheißegal, ob DIESER Kerl sich durch den Spruch verletzt fühlen könnte.

Alex am :

Oder stellt euch nur vor, er wäre zufällig blind gewesen und hätte den Preis garnicht sehen KÖNNEN! :-O

Oder will da jemand nur wieder PC sein?

HBK am :

Hier gings doch um eine Preisauszeichnung, da muss man nicht mal lesen können, sondern nur "Buchstaben vergleichen" bzw. Zahlen lesen...

Fincut am :

...und ein Analphabet würde nach einem Kundenscanner verlangen, jo...

Oh Jesus, wie mich so ein Gutmenschgetue aufregen kann. Der Penner hat einfach darauf spekuliert, dass Björn im die Flasche billiger verkauft, weil sie ja schon angebohrt war. Solche Leute gibt es so wie die, die Pizza bestellen und beim Boten dann meinen, nie etwas bestellt zu haben, in der Hoffnung die Pizza dann geschenkt zu bekommen.

Christoph am :

Und deswegen bohrt er den Korken an?

bbr am :

Schrumpfkapsel drüber und fertig ist.

Rattenscharfmacher am :

Du hast kein Selberprüfdings? Buuuuuh!

Dennis am :

Wieso rufst du da nicht einfach die Polizei wenn er das schon selber vorschlägt. Die sind ganz gut auf betrunkene die Stress machen zu sprechen. So gut, dass die den dann evtl. mitnehmen und bei sich übernachten lassen.
Hätte dem Herren sicherlich mal gut getan.

stifler am :

Ach der wollte doch eh nur ins Blog :-)

Claus am :

Wo wäre denn das Problem gewesen, diesem Mann die Flasche zum kleinen Preis mitzugeben, nachdem man sich seinen Namen notiert hat?
Wenn der das ein zweites Mal probiert hätte, dann hätte man von Vorsatz ausgehen können.
So war die Flasche nicht vernünftig mit einen Preis ausgezeichnet und stand im falschen Regalfach (wenn ich das jetzt so alles richtig mitbekommen habe).
Einen Kunden mal freundlich entgegenzukommen, das kann doch gar nicht so weh tun. Jetzt ist die Flasche für den Verkauf ein Totalverlust, andersherum hätte man möglicherweise einen DANKBAREN Kunden und wenigstens etwas Geld für die Flasche bekommen.
Das der Mann mit dem Kundenscanner dazu auch einen (wunden?) Punkt getroffen hat, kommt da noch hinzu.

Wenn mich ein Verkäufer immer giftiger anspricht, dann würde ich übrigens auch immer giftiger zurückkeulen.

Da sind dann im Regelfall immer BEIDE beteiligten Gesprächspartner Ar*chlöcher vor dem Herrn.

R.A. am :

> Wo wäre denn das Problem gewesen, diesem Mann
> die Flasche zum kleinen Preis mitzugeben, nachdem
> man sich seinen Namen notiert hat?
Superidee. Man muß sich nur kräftig daneben benehmen, dann wird man mit Rabatt belohnt.
Selbst schuld, wer ehrlich und höflich bleibt, der muß voll bezahlen.

> Wenn der das ein zweites Mal probiert hätte, dann hätte
> man von Vorsatz ausgehen können.
Kann ja auch kein Vorsatz sein, eine Flasche schon im Laden anzubohren, ganz typisches Versehen.

> So war die Flasche nicht vernünftig mit einen Preis
> ausgezeichnet ...
War sie nicht.

> ... und stand im falschen Regalfach
Behauptet der Besoffene ...

> Einen Kunden mal freundlich entgegenzukommen,
> das kann doch gar nicht so weh tun.
Das ist bei Björn wohl auch der Normalfall. Bei den Kunden und Situationen, wo es angebracht ist.

Hier nun bestimmt nicht.

> Das der Mann mit dem Kundenscanner dazu auch einen
> (wunden?) Punkt getroffen hat, kommt da noch hinzu.
Quatsch.
Man braucht keinen Kundenscanner, wenn die Preise ausgezeichnet sind.

Ghettomaster am :

Naja, ich für meinen teil vergleiche immer den Produktnamen mit dem Namen auf dem Etikett, so stelle ich zumindest ansatzweise sicher dass das Produkt auch das kostet was drunter (oder drüber) steht. Aber ich glaube so viel mitdenken konnte man von dem angesäuselten Zeitgenossen nicht mehr erwarten...

gallert am :

Ja, und man sollte ihm dabei auch gleich die Tageseinnahmen aushaendigen.
Sagmal geht's noch? Ich glaube die Ueberschrift ist auch fuer Leute wie Dich gemeint.

Kai am :

Ich stimme Stiftler mal ganz doll zu, der wollte nur in die Öffentlichkeit und seine Story mal im Blog lesen ;-)

Ghettoblaster am :

Ey yo man Ghettomaster. Geh dahin wo du herkommst Flachpfeife. Ab ins Ghetto.

Jens am :

Leute gibts ...

Wie merkwürdig muss man drauf sein um in einem Laden eine Weinflasche zu öffnen, äh anzubohren? Ich hätte in den meisten Fällen nicht mal einen korkenzieher oder ähnliches dabei, es sei denn ich plante da bereits etwas.

Michel am :

Im Fernsehen war auch mal eine Reportage über einen Supermarkt auf dem Hamburger Kiez. Da hat einer im Supermarkt eine Gulaschsuppe aufgemacht und gesoffen. Scheint bei den Assis an der Tagesordnung zu sein.

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