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Öko oder Aldi

In Ausgabe 7 der Zeitschrift Avanti stand unter den Verbrauchertipps eine Tabelle mit der Überschrift "Öko oder Aldi & Co - was ist gesünder?"

Sie berufen sich auf "Stiftung Warentest", aber leider ohne genauere Quellenangabe und haben bei neun Artikeln (leider auch wieder relativ allgemein gehalten) die Testergebnisse verglichen - mit dem recht traurigen Ergebnis, daß fast grundsätzlich zu "billig" geraten wird, weil genauso gut aber deutlich günstiger.

Ein Beispiel:
Hackfleisch. Gibt's konventionell ab 3,40€/kg, kostet in Bio ca. das 2,5fache. Verglichen wurde aber Billig-Fleisch (SB-verpackt) und Bio-Fleisch aus der Theke. Lose Ware ist zwangsläufig keimbelasteter ("beide Produkte wiesen Keime auf"), was aber nicht bedeutet, daß man davon krank wird. Zum Preisunterschied: Natürlich enthält das billige Fleisch genauso wenig (oder weniger) Keime wie Bio-Fleisch. Was leider in dem Bericht grundsätzlich übersehen wurde: Bio-Produkte zu produzieren bedeutet auch nachhaltig zu wirtschaften. Der Preisunterschied rechtfertigt sich durch wesentlich mehr Arbeit. Das ist keine kostengünstige Massentierhaltung in abgedunkelten Ställen, sondern da laufen wenige Tiere auf dem Feld herum.

Ich bin bestimmt kein "Öko", aber wenn man sowas liest (und sich bewußt mit Bio-Lebensmitteln beschäftigt), platzt einem der sprichwörtliche Kragen. :-(

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Kommentare

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Johannes am :

Ich denke, es ist aber schon ein Unterschied, ob man Bioware kauft, weil man erwartet, auch wirklich ein besseres Produkt zu erhalten, oder ob man Bioware kauft, um das nachhaltige Wirtschaften zu unterstützen. Meiner Meinung nach ist letzteres die Aufgabe des Staates, nicht die einer Gruppe "Märtyrer".

Calvados am :

Bio hin - Bio her: wenn ich die 4-köpfige Familie ausschließlich mit Produkten aus dem Bio-Laden ernähren sollte (Kartoffeln, Gemüse, Obst, Milch, Milchprodukte, Getreideprodukte, Fleischprodukte etc.), dann wäre ich innerhalb eines Jahres pleite. Somit ist die 'gesunde' Ernährungsweise nur einer bestimmten Bevölkerungsschicht möglich, deren Einkommensverhältnisse weit über dem Durchschnitt liegen. Einige dieser 'glücklichen' Leute lassen sich daran erkennen, dass sie im Sommer mit Birkenstock an den Füßen durch die Gegend laufen bzw. ihren Hintern auf gut gefederte Ledersättel eines Fahrrades setzen, für dessen Erwerb der Durchschnittsverdiener ein Monatsgehalt opfern müsste. In dem Monat gäbe es nix zu essen :-)
Bevor Mecker rüberkommt: ich bin keineswegs neidisch, im Gegenteil. Menschen, die permanente Sorge um ihre Gesundheit haben, tun mir leid. Ich qualme, ich trinke gelegentlich Alkohol, ich esse gerne (eine Dose Ravioli schaffe ich bequem allein) - somit eine un?gesunde Lebensweise. Aber mir geht's gut.

Gruß aus 49134
und schönen Sonntag noch

Volker am :

Ich greife gerne mal zu Bio-Ware, wenn der Preis noch halbwegs akzeptabel ist. Die Bio-Kartoffeln bei Aldi sind z.B. ok, für Ziebeln, Äpfel und Eier beim Bauernhof zahl ich auch gern etwas mehr. Aber irgendwann hört der Spaß auch auf, bzw. ist für einen "Durchschnittsverdiener" mit Familie nicht mehr zu finanzieren. Hier muß ich Calvados zustimmen.
Besonders beim Bio-Fleisch ist ein Preisniveau erreicht, bei dem mir persönlich einfach der Appetit vergeht. Ein Steak (Rinderfilet 250 g) für über 10 Euro? Nein Danke!

Björn Harste am :

@all: Versteht das um himmelswillen nicht falsch. Ich möchte hier nicht mit erhobenem Zeigefinger stehen. Mich hat einfach nur die Darstellung in dem Artikel gestört, denn man bekommt als unbedarfter Leser den Eindruck, daß Bio-Produkte generell von minderer Qualität aber dabei um einiges teurer sind.
Daß man nicht nur Bio-Produkte kaufen kann, ist mir genauso bewußt, wie "echten" Bio-Kunden. Eine Kundin von uns hat früher selber in einem Bio-Laden gearbeitet (und zwar nicht nur des Geldes wegen), kauft aber eben auch nicht nur Produkte aus ökologischer Erzeugung, einfach deswegen, weil sie relativ teuer sind.

Sogar ein (arbeitsloser) Kunde von uns, der sich mit Pfandflaschen sammeln etwas Geld beschafft, investiert dieses bei uns zum Teil in Bio-Produkte. Siehe auch hier: http://www.shopblogger.de/blog/archives/45-Das-ist-der-Gerd.html

Marc W. am :

Investionen in Bio-Produkte... schon klar. Korn und Zippen sind ja auch rein pflanzlich. :-D

Alexander Huber am :

Der Artikel hört sich wirklich ziemlich einseitig an...

Was BIO-Produkte angeht kaufe ich die auch manchmal bei Euch - aber leider ist das nicht so oft drin.

(Wenn man die Folgekosten bezahlen müsste wäre BIO sicher günstiger, aber leider hat sich der Staat da bisher noch wenig eingemischt und wenn ich an die zukünftige Regierung denke wird mir ganz anders...)

Manchmal habe ich es sogar schon erlebt, dass BIO günstiger war, als konventionell - und das im selben Geschäft. (getrocknete Kräuter bei plaza in Kiel)

Verhasster Öko? am :

Ich bin sicherlich kein Großverdiener. Statistisch gesehen liegt mein Gehalt noch unter dem Durchschnitt und ich habe eine 4-köpfige Familie zu versorgen.
Dennoch kaufe ich zu 90% Biolebensmittel. Wegen den Preisen auch zum Großteil in Supermärkten wie z.B. Aldi, aber auch bei DM kann man relativ günstig Biolebensmittel kaufen. Nur einen ganz kleinen Teil kaufe ich im Bioladen (ist halt leider echt zu teuer).
Allerdings muß ich sagen das es halt darauf ankommt was einem wichtig ist. Wenn Lebensmittel und unsere Umwelt nicht dazu gehören was dann?
Dabei bin ich auch kein Asket und rauche 1/2 Kippen am Tag und trinke hin und wieder mal was. Aber in erster Linie kaufe ich die Biosachen wegen der Natur und meinen
Kindern. Ich sehe es ganz einfach als lohnenswerte Zukunftsinvestition.

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