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Sonderbare Spendenanfrage für Flüchtlinge

Ich habe eine E-Mail von einer Frau bekommen, die einen Musikworkshop für Flüchtlinge organisiert und zur Durchführung des Projekts noch "ein wenig finanzielle Unterstützung" benötigt. So weit, so gut.

An Spenden benötigt werden laut mitgesendeter Kostenkalkulation knapp 6.500 Euro. Davon werden allerdings nur rund 1.000 Euro für den eigentlichen Workshop (Fahrkarten für die Teilnehmer, Miete von Technik und Instrumenten, Werbung etc) benötigt. Der Rest dient einzig dazu, die Workshopleiterin selber, ihre beiden Kollegen, zwei Musiker und einen Fotografen/Kameramann zu bezahlen. Mal ehrlich – wenn ich schon unbedingt mit meinem Einsatz für andere Menschen hausieren gehen würde, hätte ich die von mir selber aufgewendete Zeit als Freizeit abgetan (ebenso meine Anfahrt, Unterkunft und Verpflegung) und zumindest dafür kein Geld haben müssen und hätte diese Einstellung auch von allen anderen Mitstreitern erwartet.

So wirkt es auf mich einzig wie der Versuch, sich ohne nennenswerten persönlichen oder finanziellen Aufwand schön als Wohltäter ins Rampenlicht zu stellen.

Nö, dafür gebe ich bestimmt nichts.

13 Grad

Draußen sind es dreizehn Grad und hin und wieder kommt die Sonne raus. Eigentlich könnte man ja mal über einen kleinen Grillaufbau hier im Laden nachdenken. Ist doch gar nicht so schlecht, die Überlegung – ich meine, wer hat denn schonmal seinen Weihnachtsbraten auf der Terrasse zubereitet? So eine Entenkeule vom Grill oder sogar eine Gans aus dem Smoker ist bestimmt mal eine interessante Erfahrung. :-)

Der Obdachlose und die 70 Pfennig

Habe gerade nochmal die Blogeinträge der letzten Wochen (bzw. im Archiv nur deren Überschriften) durchgeforstet und bin dabei nochmal wieder über den Beitrag mit der alten Cola-Flasche von Anfang September gestolpert. Da erinnerte ich mich an eine Begebenheit, die hier im Markt in den ersten Jahren (und noch zu Zeiten der D-Mark) passiert war. Aber das hatte ich hier relativ weit am Anfang dieses Blogs im Beitrag "Erinnerungen" vom 21. September 2006 schonmal festgehalten. Wer zu faul ist, da jetzt draufzuklicken, kann den Text hier noch einmal nachlesen:
Ein Stadtstreicher gab eine leere Colaflasche an der Leergutannahme ab. Ich hatte die Flasche damals persönlich entgegengenommen und erinnere mich noch gut daran: 70 Pfennig Pfandgeld gab es zu der Zeit noch für die PET-Flaschen - viel Geld für einen Obdachlosen. Der Mann ging zur Kasse, ließ sich das Geld auszahlen und verließ den Laden.

Kurze Zeit später ging ich auch nach vorne und sah, dass sich unter dem Süßwarenregal eine braune Pfütze gebildet hatte. Auf der Suche nach dem Grund dafür stellte ich fest, dass mehrere Etagen Gitterkörbe voller Tüten (Haribo etc.) naß und klebrig waren.
Im nächsten Moment fiel mir ein, dass ich den Mann ein paar Sekunden, bevor er die leere Flasche abgab, beim Cola-Regal gesehen hatte. Er ging daraufhin mit einer vollen Flasche Coca-Cola nach vorne in Richtung Kasse und ich beachtete ihn nicht weiter.

Der Typ hatte damals definitiv den Inhalt der Flasche einfach zwischen der restlichen Ware ausgekippt, um das Pfandgeld kassieren zu können.
Ich hätte schreien können. Weniger wegen der erschlichenen 70 Pfennig als viel mehr über die wahnsinnige Arbeit, sämtliche Tüten und das Regal wieder sauberzubekommen.
Sowas haben wir hier vor ein paar Jahren mit einer (seit dem Ex-Kundin) auch schonmal erlebt, aber den dazugehörigen Beitrag finde ich leider nicht mehr. Die hatte für 15 Cent (!) eine Flasche Limo in der Getränkeabteilung über dem Vollgut ausgeschüttet…