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Blogparade zum Einzelhandel im Jahr 2020

Dennis von scoop.nrw hat mir geschrieben:
"Es ist ein sonniger Tag im August 2020. Du gehst mit Deiner Familie, Freundin oder Deinem Ehepartner durch die Fußgängerzone Deiner Heimatstadt. Du möchtest ein wenig einkaufen und einfach einen schönen Tag erleben. Warum hast Du Dich dazu entschlossen “Offline” einzukaufen und dem Onlinehandel keinen Vorzug gegeben?
Was möchtest Du im Jahr 2020 in der Innenstadt vorfinden? Was rätst Du Einzelhändlern, damit sie auch 2020 noch ein tolles Einkaufserlebnis bieten und Kunden in Ihren Geschäften bedienen können?
"
(Hier gibt es weitere Informationen dazu.)

Aus meiner Einzelhandelssicht, aber auch einer ganz persönlichen, wird der "Offline-Handel" noch eine ganze Weile Bestand haben. Selbst ich bestelle gerne online, bequem vom Schreibtisch. Aber das tue ich nicht bei allen Artikeln gerne. Bekleidung und Lebensmittel muss man einfach anfassen, erleben. Das mag für folgende Generationen anders sein, da sie mit mehr Onlinehandel aufwachsen als wir – aber das Sprichwort mit der Katze im Sack passt wohl ganz gut.
Warum wohl haben die Online-Textilhändler so gigantische Rücksendequoten? Weil die Leute eben nicht so oft so zufrieden mit der Ware sind, wie sie sein sollten. Schuhe fallen anders aus, ein Stoff fühlt sich nicht so weich an usw. Das kann man im Geschäft vor Ort natürlich direkt überprüfen.
Bei dem Onlineangebot von Lebensmitteln finde ich, dass der große Knackpunkt in der Sortimentsvielfalt zu suchen ist. Was meint ihr, warum es zwar viele Lebensmittel-Onlineshops gibt, diese aber entweder sehr spezialisiert sind oder nicht wirklich viel Auswahl im Vergleich mit einem echten Ladengeschäft bieten? Wer einen durchschnittlichen Wocheneinkauf online bestellen möchte, muss sich durch ein nahezu unüberblickbares Sortiment klicken. Im Regal im Supermarkt kann man das mit wenigen Blicken erfassen und erkennt auch sofort "seine" oder wenigstens bekannte Marken wieder.

Zur Frage nach den Innenstädten: Erstmal die Sale-Schilder wieder wegräumen! Prinzipiell könnte erstmal alles so bleiben, wie es ist. Wenn ich mir die Entwicklung so ansehe wäre aber mehr Individualität und weniger Ramsch sehr wünschenswert. Ob man nun in der Innenstadt von Bremen oder von Köln ist – Nordsee, H&M, Deichmann, Fielmann, Peek & Cloppenburg, Thalia und viele andere Ketten dominieren die Fußgängerzonen und führen zu einer langweiligen Konformität. Nur unterbrochen durch Reisebüros Handy- und Sonderpostenläden. Wenn mal ein Laden leersteht, dann oftmals sehr lange, da die Mieten in den Innenstädten oftmals so hoch sind, dass niemand dort eine Existenzgründung wagen kann oder möchte. Wenn man dieses Schema aufbrechen würde, hätten die Innenstädte schonmal viel gewonnen.
In den Läden selber braucht sich pauschal nichts zu ändern. Jedes Geschäft ist anders und macht allgemeine Trends nach eigenem Gusto mit. Das sollte für genügend Einkaufserlebnis sorgen.