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Ja oder nein?

Ein Kunde beschwerte sich darüber, dass der Leergutautomat ihm zu wenig Dosen berechnet hätte. Es wären nur zwei auf seinen Bons drauf, erklärte er und ergänzte, dass er die Differenz auch ausgezahlt bekommen möchte.

Nachdem ich ihm erklärte, dass es für mich auf Grund der Videoaufzeichnung überhaupt kein Problem ist, genau herauszufinden, wie viele Dosen und Flaschen er in das Gerät gesteckt hat, sortierte er seine Bons neu, rechnete nochmal nach (oder tat zumindest so) und stellte dann erleichtert fest, dass es ja doch stimmen würde.

Trotz der Neugierde guckte ich nicht nochmal nach.

Scheißhauspapier

Eine ältere Kundin, ich schätze sie auf ca. 80 Jahre, kaufte ein. Begleitet wurde sie dabei von einem jüngeren Mann, der mit ihrem Wunsch "Klosettpapier" nicht viel anfangen konnte.

Sie grantelte: "Scheißhauspapier. Das kennste, oder?"

Böse: Getrocknete Cola

Hier ist nicht nur Cola ausgelaufen, sondern hier ist Cola ausgelaufen, hat sich unter den direkt auf dem Boden stehenden Kisten verteilt, wie man an dem Muster eindeutig erkennen kann, und ist dann angetrocknet.

Das sind die Momente, in denen Saubermachen zur Herausforderung mutiert. Ein Tipp dazu: Wasser drauf und erstmal eine ganze Weile einwirken lassen.


Die Dreijährigen

Drei Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren 2 und 4 Jahren wollten ein paar Getränke kaufen. Leider verwechselten sie den Laden hier mit ihrem Lieblingssandkasten. Süßigkeitentüten wurden hin und her geworfen, sie spielten Fußball mit einer Chipstüte, rannten hin und her durch alle Gänge, schrien herum und benahmen sich insgesamt nicht so, wie ich es auch nur halbwegs von Kunden erwarte.

Erziehung: Thema verfehlt.

Einen Verkäufer für dumm verkaufen?

Ein bestimmter Wein war ausnahmsweise mal ausverkauft. Wir haben von der Sorte immer relativ viel vorrätig und da ich die Bestellung in der Abteilung grundsätzlich eigenhändig mache, kenne ich die Zahlen und Bestände insgesamt ganz gut und wenn ich "ausnahmsweise mal ausverkauft" schreibe, meine ich das auch so.

Ausgerechnet während dieser Ausnahme beschwerte sich eine Kundin bei einer meiner Mitarbeiterinnen: "Immer ist der ausverkauft, wenn ich den mal haben möchte. Da müssen Sie mal mehr von bestellen. Ich habe keine Lust, immer vergeblich herzukommen."

Flunkerei für mehr Nachdruck, oder was? :-P

Warum aufregen?

Ein Artikel war mit einem aufgeklebten Preisschild versehen. In der Kasse war ein niedrigerer Preis hinterlegt, meine Mitarbeiterin hat das nach dem Scannen bemerkt, die Buchung storniert und den richtigen Preis manuell eingegeben. Die Kundin musste nicht einen Cent mehr bezahlen, als in der Auszeichnung des Artikels stand.

Dass sie sich trotzdem darüber aufregt, dass es eine Frechheit wäre, dass sie nun 40 Cent mehr für das Produkt bezahlen müsse, verstehe ich nicht.

Beschimpfungen

Eine Gruppe Halbstarker johlte an der Kasse herum, einer von ihnen wollte zwei Schachteln Zigaretten kaufen. Auf die Frage nach einem Ausweis, warf er meiner Mitarbeiterin lapidar einen Schülerausweis auf den Kassentisch. Hätte man ja vielleicht gerade noch akzeptieren können, wenn die Schüler einerseits einen anständigen Eindruck gemacht hätten und der Ausweis andererseits nicht durch etliche Änderungen (z.B. ein von Hand eingetragenes Geburtsdatum) einen alles andere als glaubwürdigen Eindruck gemacht hätte.

Da niemand von denen einen Personalausweis oder Führerschein hatte oder vorzeigen wollte, blieben die Zigaretten eben hier. Die Gruppe verließ den Laden, aber nicht ohne auf dem Weg zur Tür noch ausgiebig mit Beleidigungen um sich zu werfen. Die "rassistische Schlampe" war dabei dann die Krönung der ganzen Beschimpfungen…

Ehrlicher Flaschensammler

Ein ziemlich heruntergekommener Flaschensammler, den ich hier im Laden in den letzten Jahren zwar schonmal gesehen habe, der aber absolut kein regelmäßiger Kunde ist, kam auf mich zu und drückte mir einen Leergutbon in die Hand, die aufgedruckte Summe belief sich nur auf etwas über einen Euro. "Den hat jemand am Automaten hängen lassen, vielleicht meldet sich derjenige noch", sagte mir der Mann und ging los, um sein eigenes Leergut abzugeben.

Einer der Momente, in denen man staunend dasteht.

Dreimal nur Geld rausgeben

Seltsame Auffälligkeit an der Kasse, während ich gerade eine Kollegin zur Pi²-Pause ablöste: Drei Kunden hintereinander kauften nur eine Kleinigkeit, ein Getränk oder eine Tageszeitung, und bezahlten diese mit einem Leergutbon. In allen drei Fällen musste ich noch einen kleinen Betrag herausgeben.

Ist eigentlich nicht ungewöhnlich, aber derart gehäuft irgendwie schon auffällig. Endlich mal wieder Belanglosigkeiten aus dem Supermarktalltag hier im Blog. :-)

Zum Kotzen (Literally)

Die Freude zum Wochenende: Wenn einem ein komplett besoffener Heckenpenner um fünf Minuten vor Feierabend einmal quer durch den Laden kotzt. Von der Weinabteilung bis zur Kasse zog sich die Spur.
Zum "Glück" nichts Stückiges.

Dumm, dreist, beides?

Ein Typ, der hier sowieso schon längst Hausverbot hat, stand an der Kasse und wollte mehrere Päckchen Zigarettentabak kaufen. Das wäre ihm auch geglückt, wenn er mit Bargeld oder ec-Karte bezahlt hätte.

Allerdings hatte er einen Schein des Sozialamtes dabei, der ihn berechtigte, für 30 Euro Lebensmittel (und u.a. ausdrücklich keine Tabakwaren) einzukaufen. Da meine Mitarbeiterin so einen Fall noch nie hatte, rief sie mich an. An der Kasse angekommen erkannte ich den ehemaligen Ladendieb und gab ihm gleich eine doppelte Abfuhr: Keine Tabakwaren und bei uns schon gar nicht.

Wenn's egal ist…

Zwei Heranwachsende kauften ein. Einer der beiden schnappte sich gleich zu beginn ein paar Beutel mit fertigen Eiswürfeln aus der Tiefkühltruhe. Sein Begleiter hatte einen Einwand: "Lass' uns die doch zum Schluss holen, sonst taut alles an."

"Ja, und? Dann schmeißen wir die wieder rein und nehmen andere", entgegnete der Erste wieder.

Nachdem sich eine Kollegin einmischte und kurz drohte, dass die beiden in dem Fall doppelt bezahlen müssten, lagen die Würfel gleich wieder in der Truhe.

Sie haben nicht geöffnet?

Hier am Sonntag mit Festbeleuchtung im Laden zu arbeiten läuft immer wieder auf das selbe Ergebnis hinaus: Menschen gucken, winken und klopfen und wollen rein. Meistens bleibt das folgenlos. Dumm nur, wenn man gerade in der Nähe der Schaufenster oder Türen steht und man die Versuche zur Kontaktaufnahme kaum ignorieren kann, ohne extrem unfreundlich oder stieselig zu wirken.

Nachdem die ältere Dame mich ganz traurig angeguckt hatte, konnte ich nicht anders und habe sie reingelassen und ihr ein paar Tomaten und Mozzarella verkauft. Ohne Sonntagszuschlag.

Das war dann die gute Tat des Tages. 8-)

Klar kann man fragen!

Eine Kundin erkundigte sich nach einer ganz bestimmten Sorte Fruchtsaft. 1,49€ kostet eine Flasche und da sie offenbar nicht nur eine kaufen wollte, fragte sie auch gleich nach einem möglichen Mengenrabatt: "Wenn ich drei nehme, bekomme ich die dann für einen Euro pro Stück?"

Wie gesagt: Fragen kann man immer. Worauf es allerdings letztendlich hinaus lief, brauche ich an dieser Stelle vermutlich nicht weiter auszuführen. ;-)