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Leergut mit Handschuhen abgeben

Eine junge Frau hatte eine große Tüte voller Leergut vor dem Rücknahmeautomaten abgestellt und zog sich erstmal ein paar Einweghandschuhe an, bevor sie anfing, die Flaschen zurückzugeben.

Das habe ich in all den Jahren im Grunde noch nie gesehen, höchstens mal bei ganz wenigen Flaschensammlern. Sowohl die Frau als auch das Leergut sahen allerdings nicht so aus, als wenn sie die Flaschen irgendwo auf der Straße eingesammelt hatte. Es könnte ja auch noch andere Gründe geben: Gesammeltes WG-Leergut oder Reste einer Party, Biersudallergie, allgemeiner Ekel bei Schmutz aller Art – ich hatte keine Ahnung, warum sie die Handschuhe angezogen hat.

Fragen mochte ich aber auch nicht. Und jetzt wurmt's mich, dass ich es nicht getan habe.

1 Jahr händische Leergutannahme

Neben dem Leergutautomaten haben wir auch noch eine manuelle Kasse stehen. Für alle Gebinde, die der Automat verweigert – aus welchen Gründen auch immer, vom beschädigten Etikett auf der Flasche bis hin zum Totalausfall des Geräts.

Heute vor exakt einem Jahr hatte ich eine Idee: Ich hatte mir vorgenommen, diese Kasse im gesamten Zeitraum nicht einmal abzuschlagen.

Das Ergebnis sollte ganz klar einen Blogeintrag (nämlich diesen) zur Folge habe. Allerdings ist er nun doch etwas anders geworden, als vor einem Jahr von mir geplant. Ursprünglich sollte hier jetzt nämlich stehen, dass wir neben dem Automaten trotzdem noch soundsoviel Leergut von Hand annehmen müssen.
Müssen wir zwar, aber mit einer halbwegs genauen Summe kann ich leider nicht dienen. Die Kasse hat mir beim Abschlag eben einen Wert von rund 180.000 Euro angezeigt und das ist gänzlich unrealistisch. Ein Sechstel davon, eher sogar weniger, hätte ich sofort akzeptiert.
Da hat wohl (mindestens) einmal irgendjemand wirres Zeugs eingetippt und nicht wieder storniert oder einfach nur daran herumgespielt und den Umsatz gebucht. Mit der aktuellen Zahl kann ich jedenfalls nun ganz und gar nichts anfangen. Schade.