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Hauptsache, jemand muss zahlen…

Beim Aufräumen alter und uralter E-Mails bin ich gerade auf einige geparkte Mails der Person gestolpert, die mir vor ein paar Jahren die Zusammenarbeit bei diesem "Geheimprojekt" vorgeschlagen hatte – mitsamt der "Geheimhaltungsvereinbarung" mit den spottbilligen 500.000 Euro Vertragsstrafe beim Ausplaudern irgendwelcher Informationen zu dem Projekt.

Ich war neugierig, ob daraus irgendetwas geworden ist und sah mir seine Website an, die keine nennenswerten Inhalte bietet (hat sich wohl niemand gefunden, dem man die 500k€ aus dem Kreuz leiern konnte) – aber dafür den Hinweis im Impressum, von Spam-Absendern einen Betrag von mehreren zehn Euro zu fordern.

Wie kann man nur so peinlich scharf auf Geld sein.

Der ist längst tot

Eine Mutter ging mit ihrer kleinen Tochter am Kühlregal vorbei und packte ein paar "Wölkchen" in den Einkaufskorb.

Die Kleine:
"Ist das von Dr.Oetker?"
Mutti:
"Wenn das so draufsteht…"

"Hat der das selber gekocht?"

[Mit scherzhaftem Tonfall:]
"Ja, natürlich. Der kocht alles selber."

"Dann ess' ich die nicht! Die sind schon lange abgelaufen, der ist ja schon längst tot."
Was hätte sie wohl zu Mozartkugeln gesagt?

Stress mit der Wodka-Rotwein-Kundin/Diebin

Diese Kundin (mit der wir schon HIER und HIER Stress hatten) war eben wieder im Laden. Sie hatte es zunächst geschafft, den Laden unbemerkt zu betreten, eine Tüte voll Leergut abzugeben und sich danach zwei Pakete Rotwein aus dem Regal zu nehmen. Damit stellte sie sich auch ganz regulär an der Kasse an. Abgesehen davon, dass sie hier mittlerweile Hausverbot hat, war bis dahin so weit eigentlich noch alles okay.

Vor ihr standen noch zwei Kunden, als sie ohne weiteren Kommentar die beiden Weinpackungen an sich nahm, im Vorbeigehen ihren Leergutbon auf die Kasse warf und den Laden verließ. Mein Kassierer reagierte blitzschnell und rannte hinter ihr her. Eine weitere Mitarbeiterin übernahm derweil die Kasse und ich verfolgte mit meinem Angestellten die Kundin mit dem Rotwein. In der Seitenstraße konnten wir sie stellen. Da sie sehr viel Stress machte und ständig flüchten wollte, hielten wir sie fest, während wir auf die über die Notrufnummer gerufene Polizei warteten. Nach knapp zehn Minuten berichtete sie, dass sie nur ein Haus neben dem, vor dem wir die ganze Zeit standen, wohnen würde. Der Aufgang war überschaubar und links und rechts waren hohe Zäune und daher gingen wir ein paar Meter weiter und ließen die Frau los. Flüchten könnte sie da nicht und wir müssten uns nicht mehr ständig gegen ihre kräftigen Losreißversuche stemmen. Also los… Etwas perplex waren wir, als sie oben auf der Treppe plötzlich ihren Schlüssel aus der Tasche zog, die Tür aufschloss und im Haus verschwand. Ach..?

Nur zwei Minuten später traf auch die Polizei ein und versuchte zunächst, bei der Frau zu klingeln. Die Tür hat ihnen schließlich der Mieter unter ihr geöffnet. Was genau vorgefallen war, habe ich nicht erfahren – aber sie hat sich wohl auch den beiden Polizisten gegenüber als ausgesprochen renitent und uneinsichtig verhalten.

Zwischenzeitlich waren mit Mitarbeiter und ich wieder zum Laden zurückgekehrt. Die Summe auf dem Leergutbon, den die Frau im Vorbeirauschen fallengelassen hatte, übertraf den Preis der beiden Weinpakete um einige Cent. Es könnte sein, dass sie es in ihrem angetrunkenen Zustand als völlig legitim angesehen hat, auf diese Weise zu bezahlen. Dieser "kurze Dienstweg" ist in Ausnahmefällen durchaus möglich, aber sicherlich nicht als einseitige Willenserklärung. Dazu kam, dass sich mein Mitarbeiter den Leergutbon der Frau aufgrund der Geschehnisse in der Vergangenheit natürlich gar nicht mehr genauer angesehen hat, als sie dabei war, den Laden zu verlassen. So gesehen war das zwar eigentlich kein Diebstahl, aber auf jeden Fall selbstgemachtes Leid.

In diesem Zusammenhang zeigten wir der Polizei auch die Videoaufzeichnung von ihrer Aktion mit den beiden Wodkaflaschen und der Rangelei vor dem Ausgang. "Das geht definitiv schon als räuberischer Diebstahl durch", beurteilte einer der Polizisten die Aufnahme und um die Frau endlich mal zur Räson zu bringen, bekommt sie nun dafür doch noch eine Anzeige.

Und hoffentlich haben wir jetzt endlich Ruhe vor ihr.

200 MW-Flaschen

Vor einer Weile rief mich ein Blogleser an und berichtete mir, dass er im Laufe der Zeit rund 200 leere Bierflaschen bei sich zu Hause angesammelt hatte, die er nun (ohne Kisten) in dem Supermarkt, in dem er regelmäßig einkauft, abgeben wollte.
Nachdem der Filialleiter dort die Annahme der Flaschen konsequent verweigerte und sich auch auf keine weitere Diskussion einließ, wollte $blogleser einfach mal meine Meinung dazu wissen.

Wie immer in solchen Fällen ist eine Ferndiagnose unheimlich schwierig bis nahezu unmöglich. Wie soll ich die Situation beurteilen? Ich riet ihm zum Naheliegendsten, nämlich dem direkten Gespräch mit dem Vorgesetzen / Arbeitgeber des Marktleiters.

Mal mit dem schlimmsten möglichen Fall dieser Art verglichen: Wir verdrehen hier zwar auch schonmal genervt die Augen, wenn heruntergekommene Flaschensammler ihre versifften und stinkenden Flaschen abgeben wollen, aber ernsthaft verweigert haben wir das noch nie ohne Grund.

(@Blogleser mit 200 Flaschen: Wenn du noch mitliest: Was ist eigentlich daraus geworden?)