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Nic-Nac's-Zippo

Okay, Zippo-Feuerzeuge sind nun nicht wirklich selten. Und auch nicht so exklusiv, dass Ottonormalmensch sie sich nicht auf normalem Wege einfach kaufen könnte. Aber trotzdem fand ich es ziemlich cool, als mir die Bahlsen Lorenz- Vertreterin das Ding vor ein paar Tagen in die Hand gedrückt hat. Jetzt hab' ich endlich auch eins! :-)


Rückessen

Ein Mitarbeiter eines auf Lebensmittelreste spezialisierten Entsorgungsunternehmens besuchte mich nach vorhergehender Terminabsprache. "Sie können richtig viel Geld sparen, wenn Sie mit uns zusammenarbeiten", erklärte er mir. Wir haben hier einen 1100l-Großmüllbehälter stehen, der jede Woche geleert wird und pro Leerung grob geschätzt 25 Euro kostet. Wenn wir nun sämtliche weggeworfenen Lebensmittel über deren System entsorgen würde, könnte ich hier mit einem deutlich kleineren Behälter auskommen und würde dadurch viel Geld sparen.

Das klang erstmal gut und ist für andere Betriebe sicherlich eine ausgesprochen interessante Alternative.

Aber: Wer mich kennt, weiß auch, dass ich das Wegwerfen von Lebensmitteln möglichst vermeide, da es mir in der Seele wehtut. Was sich irgendwie verkaufen lässt, landet hier auf dem Restetisch – und wenn es nur für einen mehr oder weniger symbolischen Preis von ein paar Cent ist. Abgelaufene Fleischpakete friere ich für den Eigenbedarf ein (und, ja, das kann man Monate später noch absolut problemlos verzehren) und die Reste aus der Obst&Gemüse-Abteilung nehmen die Suppenengel mit.
Genießbare Lebensmittel sind in meinem Müllcontainer wirklich nur in sehr geringen Mengen zu finden. Daher würde ich gar nichts sparen, wenn ich mir diese spezielle Tonne für Lebensmittelabfälle hier noch zusätzlich hinstellen würde. Im Gegenteil sogar, denn sie kostet ja auch Geld. Wenn auch nicht viel in Relation zu einem normalen städtischen Restmüllbehälter. Der Vertreter wirkte etwas enttäuscht, hat aber dann doch eingesehen, dass er für mich nichts tun kann.

Nur seine Rechnung, warum ich mir mit 1000 (im Jahr) gesparten Euro zwei 400-Euro-Kräfte leisten könne, verstehe ich nicht. :-O

Mit Empfangskomitee

Ein ziemlich heruntergekommen wirkender Typ betrat mit einem leeren Kasten Bier den Laden, steuerte direkt auf den Leergutautomaten zu und gab den Kasten dort ab. Aufmerksam geworden beobachteten wir ihn vorsorglich aus sicherer Entfernung. Vom Leergutautomaten ging er zum Brotregal, fummelte kurz an den Brötchenschütten herum und ging zur Kasse. Erstaunlicherweise löste er dort den Leergutbon allerdings nicht ein, sondern ging einfach hinter den wartenden Kunden raus. Jedoch deponierte er noch zwei mitgebrachte Plastiktüten vom "Discounter an der Ecke" auf dem Packtisch, bevor er den Laden verließ.

Was sollte das denn jetzt?!?

Ich ging nach vorne und begutachtete seine Hinterlassenschaft. Im ersten Moment erwartet ich, dort irgendwelchen Hausmüll und sonstigen Unrat zu finden. Dem war aber nicht so: In der einen Tüte befanden sich einige kleine leere Getränkedosen und -flaschen mit einem Pfandwert von ein paar Euro, in der anderen Tüte lag ein Handtuch, eine Packung Pflaster, Haarspray und ein paar weitere persönliche Gegenstände. Warum er sie dort stehengelassen hat, konnten wir nichtmal erraten und so stellten wir die beiden Tragetaschen erstmal ordentlich beiseite.

Ein paar Minuten später kam der Mann wieder in den Laden. Diesmal hielt er zwei leere Bierkisten in seinen Händen. Auch diese löste er wieder am Automaten ein, zog den Bon und steckte ihn ein. Das war so weit alles vollkommen okay. Trotzdem beobachteten wir ihn; diesmal über die Videoanlage. Er ging wieder zum Brotregal und öffnete eine der Schütten. Ob er auch tatsächlich etwas herausnahm, ließ sich leider nicht erkennen. Er ging jedenfalls mit leeren Händen in Richtung Kasse. Aus dem Schokoladenregal nahm er eine Tafel Kinderschokolade und ließ diese in seiner Jackentasche verschwinden. Unmittelbar danach ging er zur Kasse und legte nur die beiden Leergutbons auf das Förderband. Okay, das war jetzt eindeutig! Wir hatten uns defintiv nicht getäuscht und somit hatte er die Süßware mit hundertprozentiger Sicherheit eingesteckt.

Zu zweit sprinteten wir nach vorne und noch bevor meine Mitarbeiterin ihm das Geld auszahlte (erfahrungsgemäß bleiben die Leute nämlich friedlicher, wenn sie noch etwas von uns zu bekommen haben), sprachen wir ihn auf die eingesteckte Schokolade an. Er packte sie anstandslos aus und zog auch noch zwei Körnerbrötchen aus seinen Jackentaschen. Ach. Also doch…
Erst da fiel mir auf, das zwei Polizisten die ganze Aktion beobachtet hatten. Sie lehnten an der Ausgangstür und waren überrascht, dass sie nebenbei noch Augenzeugen eines Ladendiebstahls wurden. Eigentlich hatten sie den drogenabhängigen Obdachlosen nämlich nur gesucht, da er mit seinem Nachtlager von einem Privatgrundstück wegziehen sollte. Nun kam auch noch eine Anzeige wegen Ladendiebstahls hinzu.
Wir waren recht froh, dass die Polizei gleich zur Stelle war: Bei der Durchsuchung stellte sich nämlich heraus, dass er Spritzen, Bohrer, Messer, Stichwaffen und einen Nothammer aus der Straßenbahn bei sich hatte.

Wenn er damit handgreiflich geworden wäre... :-O

Blindenhunde

Sven hat mir folgendes geschrieben:
Moin Björn,

gerade bin ich über einen Artikel in unserer hiesigen Mittwochszeitung gestolpert in dem darüber berichtet wird dass ein Sky Markt hier im Ort einem Blinden nicht erlaubt mit seinem Blindenhund einzukaufen und auch die Sky Zentrale das so bestätigt hat.

Du hattest vor ein paar Monaten geschrieben, dass Du regelmäßig Kunden mit Zierhunden hast aber jemand einen ausgewachsenen Hund draußen anleinen sollte.

Wie hältst Du das mit Blindenhunden und hältst Du die Begründung von Sky mit der Hygieneverordnung für zutreffend?
Zu den "Zierhunden": Wenn jemand so einen kleine Fußhupe auf dem Arm oder womöglich unter der Jacke trägt, entdecken auch wir das ja meistens eher zufällig und normalerweise sage ich dann auch nichts mehr, denn die Chance, dass sich ein anderer Kunde dadurch belästigt fühlt, dürfte relativ klein sein.
Als jemand mit seinem angeleinten Hund hier durch den Laden ging, habe ich das allerdings durchaus beanstandet, denn ich könnte mir vorstellen, dass sich dadurch tatsächlich der eine oder andere Kunde gestört fühlen könnte. Also ich als Kunde hätte dabei ein sehr seltsames Gefühl.

Wenn hier jemand mit einem Blindenhund hereinkäme, würde ich das akzeptieren. Blindenhunde zerren aber auch nicht ständig an der Leine und halten ihre Nase irgendwo in die Regale oder anderen Menschen entgegen und sind deswegen nun definitiv kein großer Störfaktor. (Was jetzt natürlich nicht pauschal heißen soll, dass alle Nicht-Blindenhunde keine Erziehung hätten.)

Meine ganz ehrliche Meinung zum Thema Hygiene in diesem Zusammenhang: Ich glaube nicht, dass es ensthaft unhygienischer ist, wenn sich ein Hund anstatt mancher Mitmenschen in einem Supermarkt aufhält. Es gibt spezielle Bereiche (z.B. Fleischerei, Wurst- und Käse in Bedienung), wo Hunde sicherlich aus hygienischen Gründen nichts zu suchen haben – aber dort darf auch Ottonormalkunde nicht rein.