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Flachgedrückt

Eine Frau wollte eine plattgedrückte PET-Mehrweg-Flasche abgeben. Das Ding sah aus, als wäre da nicht nur ein Auto drübergefahren, sondern als hätte sie eine Woche am Rande einer Hauptstraße gelegen.

Der Leergutautomat nahm die Flasche natürlich nicht an und auch mein Mitarbeiter verweigerte die Annahme ebenfalls konsequent. Die Kundin trötete gleich mit voller Lautstärke los:
"Die habe ich hier immer so abgegeben, ihr einer Kollege da nimmt die immer an, fragen Sie ihn doch mal!"
Der "eine Kollege da" war allerdings gerade nicht anwesend und selbst wenn, hätte er auch nur bestätigen können, dass wir solche Flaschen definitiv nicht annehmen. Niemals und auch nicht ausnahmsweise. Genauso könnte man eine Glasflasche in Scherben herbringen.

Croissants und Zahnpasta

Eine Kollegin entdeckte in einem Regal hinter der anderen Ware eine leere Croissants-Verpackung: "Kannst du da mal nachgucken, wer das war?"
Ich versuchte es. Die Chancen waren allerdinghs nicht groß, den Urheber auf dem Video zu entdecken. Die Kameras gucken zweckmäßigerweise nämlich durch die Gänge hindurch und nicht speziell in die Regale hinein. In diesem speziellen Fall handelte es sich aber um ein Kopfregal und als die Kollegin die Packung wegnahm, konnte man diffus hinter der anderen Ware einen hellen Klecks erkennen, der sich dunkel färbte. Also sahen wir uns die Aufzeichnung im Schnell(st)durchlauf rückwärts an, bis sich besagter Klecks wieder dunkel färbte Das war der Moment, in dem die leere Tüte dort deponiert wurde.
Wir stoppten den Rekorder und sahen uns die Aufzeichnung an: Zwei auffällige Typen betraten den Laden, steuerten direkt zum Brotregal und nahmen sich dort den Beutel mit nougatcremegefüllten Kindercroissants heraus. Auf dem Weg durch den Laden riss einer den Beutel auf, nahm den Inhalt heraus und warf die leere Packung in das Regal, vor dem er gerade stand.

Dann stopfte er sich ironischerweise noch mehrere Tuben hochwertige Zahnpasta in die Jacke und verließ mit seinem Begleiter den Laden wieder.
Die Typen haben wir noch nie zuvor gesehen und vermutlich kommen sie auch nicht mehr wieder. Hätte ich ja zu gerne erwischt.

Fragen zur Warensicherung

Tom (nicht dieser) hat mir folgendes geschrieben:
Du wirst ja öfters mal bestohlen. Manchmal gelingt es dir die Gauner zu fangen und manchmal nicht. Das jemand Deine Wahre stiehlt ist ja ein echtes Problem. Öfters stellst Du die Menschen zur Rede und beteuern wieder und wieder, dass sie nichts gestohlen haben. Am Ende beweist die Sicherheitskamera, dass du im Recht warst. Solch eine Diskussion in dem man beweisen muss, dass dein gegenüber eine Dieb ist kann ja ziemlich heikel sein und durchaus peinlich enden.

Ich wurde mal im Saturn beschuldigt ein Druckerkabel geklaut zu haben. Das geschah vor allen Leuten an der Kasse. Das ich zu unrecht beschuldigt wurde, hat sich erst später in einem Hinterzimmer rausgestellt, nachdem ich meinen Rucksack komplett gelehrt hatte. Dort hatten sie auch das Video. Es sah tatsächlich so aus, als ob ich das Kabel, dass ich ja 5 Minuten vorher in der Hand hatte nicht zurückgelegt hätte. Kurz vor das Kasse habe ich dann wohl in meinem Rucksack gewühlt um meinen Geldbeutel zu finden. Eine Entschuldigung gab es nicht. Da die ganzen anderen Kunden aber gesehen hatten, wie ich beschuldigt wurde, war die Sache für mich eher ziemlich peinlich. Hoffentlich hat mich keiner gekannt.

Aber da Diebstahl ja wirklich ein Problem ist, wie gehst du damit um wenn jemand zu Unrecht von Dir beschuldigt wird? Hast du schon mal aus VersehenUunschuldige verdächtigt? Wie kommt man aus der peinlichen Situation wieder heraus? Gibt es dann nur eine Entschuldigung? Oder sogar einen Gutschein? Ein warmes Essen? Das so etwas passiert, lässt sich ja nicht vermeiden, oder?
Ich fange mal von hinten an, die Fragen zu beantworten: Solche Missverständnisse ließen sich vermeiden, wenn man auf derartige Überwachung gänzlich verzichten würde. Denn wenn man das Geschehen nur aus der Ferne beobachtet, können immer wieder Ereignisse übersehen oder missverstanden werden. Dazu hatte ich hier vor einiger Zeit auf den sehr genialen Kurzfilm "Blind Spot" hingewiesen, der dieses Thema präzise auf den Punkt bringt.
Wenn ich mir hundertprozentig sicher bin, frage ich die Leute gar nicht mehr, sondern fordere sie direkt auf, ins Büro/Lager zu folgen.

Wenn ich mir dagegen nicht ganz sicher bin, sieht die Situation schon anders aus. Da hilft im Zweifel nur ganz freundliches aber direktes Ansprechen, ofmals gepaart mit der Erklärung, warum man dieses oder jenes annimmt. In unklaren Situationen natürlich immer diskret, so dass andere Kunden den Vorfall nicht mitbekommen. Viele tatsächliche Ladendiebe geben dann in dem Moment ihre Tat zu. Falls sich aber die vermeintlich eingesteckte Ware als zum Beispiel ein Taschentuch, Handy, Einkaufszettel oder was auch immer entpuppt, entschuldige ich mich dafür und gut. Niemand wurde schließlich bloßgestellt, lediglich freundlich angesprochen. Da braucht's meiner Meinung nach keine großen Präsente.

Der extremste Fall ist vor knapp einem Jahr passiert: Eine sehr gute Stammkundin, die bevorzugt hochwertige Bio-Produkte kauft, stand in der Getränkeabteilung und hat diverse Waren aus dem Einkaufswagen in ihre Tasche gelegt. Danach hat sie den Deckel der Tasche zugeklappt und die Schnalle geschlossen. Ich hatte das Einpacken zufällig durch die Spiegelscheibe vom Kassenbüro aus beobachtet und traute meinen Augen nicht. An der Kasse packte sie die Waren nicht auf das Förderband und hinterher sprach ich sie an. Ich hatte dabei richtige Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. Einerseits wollte ich die Kundin nicht vor den Kopf stoßen, andererseits hatte ich gesehen, dass sie etliche Lebensmittel aus dem Einkaufswagen in die Tasche gelegt hatte.
Der Fall ging quasi plusminus Null aus. Ich entschuldigte mich für die Frage/Unterstellung und sie entschuldigte sich für das missverständliche Verhalten. Die Ware war nicht von uns. In der Tasche hatte sie die Sachen allerdings auf ihr mitgebrachtes Leergut gelegt und um das Leergut abgeben zu können, räumte sie die Lebensmittel einfach in den Wagen um. Um wieder Platz für ihren neuen Einkauf zu bekommen, stapelte sie in der Getränkeabteilung alles wieder zurück. Nun, sie kommt auch weiterhin als Kundin. Man kann ja in einem vernünftigen Ton miteinander reden.

Um zu dem Fall von Tom zurückzukehren: Das Verhalten von den Mitarbeitern in dem Planetenladen war unter aller Sau. Da kann man nur leider nichts machen. Drüber ärgern und nach ein paar Wochen das nächste Schnäppchen kaufen. Sparsamkeit kommt vor Ehre. Sonst würde nämlich so mancher Laden nicht mehr existieren. :-|

Sojajogurt

Eine Kundin wollte, dass wir ihr eine ganze Einheit eines speziellen Sojajogurts bestellen, den wir normalerweise nicht im Sortiment haben. Mit knapp drei Euro pro Becher ist der Jogurt nicht gerade günstig und so folgte die obligatorische Frage nach einer Anzahlung.
Die Antwort?
Oh, das muss ich mir dann doch nochmal überlegen. Ich weiß gar nicht, ob ich das überhaupt schaffe, den aufzuessen...
...

Untagged

Die vor gut zwei Wochen testweise eingeführten Artikel-Tags habe ich gerade wieder rausgeworfen. Wenn man die Tags nicht sowieso präzise pflegt, werden sie recht sinnlos. Was nützt es, wenn ich beliebige Stichworte verteile, die unter Umständen nur einmal auftauchen.

Bei zwei von drei Beiträgen habe ich sowieso nicht dran gedacht, die Tags zu setzen... :-)

Adventskalenderanfrage bei Zotter

Ich habe eben mal eine E-Mail an die Firma Zotter geschrieben und nachgefragt, ob es in diesem Jahr auch wieder die "klassischen" Advent(s)kalender mit der grünen "Tannenbaum"-Pyramide gibt. Letztes Jahr gab es ihn ja auch offiziell schon nicht mehr, dennoch wurde aber ein (wenn ich mich richtig erinnere auf 1000 Exemplare) limitiertes Kontingent produziert.

Wenn ich dieses Jahr wieder welche anbiete, dann diese Kalender. Den beklebten Würfel und auch die "Himmelstreppe" finde ich nämlich doof. Oder besteht daran auch ein Interesse?

Wecken!

Also ich finde diese Werbung von der in meinen Markt in Findorff integrierten Bäckerei witzig. :-)


Und hier in den Kommentaren geht bestimmt wieder die Diskusion über "Wecken", "Brötchen", "Semmeln" und wie sie nicht alle heißen los.
Ich lehne mich mal entspannt zurück und...


111,11€

Ein ec-Beleg der mir noch an einer Kassenabrechnung besonders aufgefallen ist. Schnapszahlen haben wir hier ja häufiger mal, vor allem im Bereich unter zehn Euro. An eine mit fünf Ziffern kann ich mich jedenfalls nicht erinnern. :-)