Skip to content

Leicht zickiger Gyroskunde

"Oh!", dachte ich auf dem Weg zur Kasse. Da hat jemand drei Pakete tiefgefrorenes Gyros einfach so auf dem Rand eines Präsentationskorbes in Kassennähe liegengelassen. Kein Kunde war in Sichtweiter und so räumte ich die Packungen schnell wieder in den Tiefkühlschrank.

Als ich wieder nach vorne ging, stand dort ein recht aufgebrachter Mann, der sein Gyros suchte. Ich mischte mich ein und erklärte ihm, dass ich die drei Pakete als herrenlos angesehen hatte und deshalb soeben wieder in den Tiefkühschrank gebracht habe. Bööööööööser Fehler...

Statt einzugestehen, dass es ja irgendwie auch (wenn nicht sogar nur) sein Fehler war, zickte er mich an, dass so ein Verhalten überhaupt nicht kundenfreundlich sei und ob wir einfach von jedem Kunden die Sachen wieder wegräumen würden. So bräuchte man sich ja nicht zu wundern, wenn man keinen Umsatz machen würde und so weiter und so fort.

Ich war mir jedenfalls keiner Schuld bewusst. :-O

Selbstgeschriebenes Arbeitszeugnis

Wer diesen Kommentar liest, könnte irritiert sein: Wie? Was? Ein selbstgeschriebenes Arbeitszeugnis?

Dabei ist das gar nicht so abwegig. Wieviele Streitereien mit (ehemaligen) Arbeitgebern landeten vor dem Arbeitsgericht, weil man sich über den Zeugnistext nicht einigen konnte? Dabei sind Arbeitszeugnisse sowas von wertlos. Seit ich mal vom Arbeitsgericht dazu verdonnert wurde, einer unehrlichen Mitarbeiterin ein "wohlwollendes Zeugnis" auszustellen, ist mir alles egal.
Bei Bewerbern lese ich sie mir durch, aber sie sind bei mir nicht entscheidend darüber, ob ich einen Bewerber einlade oder nicht. Ein symphatisches Foto, ein ansprechendes Anschreiben – das zählt.

Meinen eigenen Mitarbeitern lasse ich seit besagtem Fall vor dem Arbeitsgericht immer die Option, den Text selber zu formulieren. Wenn's nicht komplett daneben ist oder versehentlich und unwissend irgendwelche "bösen" Floskeln ("bemühte sich, die ihm aufgetragenen Aufgaben durchzuführen") verwendet wurden, unterschreibe ich die so wie sie sind.

Die erste Rechnung von Ogone

Vor rund 1,5 Jahren hatte ich den Beitrag "Interaktive Shopgestaltung" verfasst. Dieser Beitrag ist nicht wirkungslos an mir vorübergegangen. Seit Juni 2009 arbeiten wir am neuen Onlineshop, der eigentlich dieses Jahr noch offiziell starten soll. Unter anderem habe ich den Punkt "Zahlung mit Kreditkarte" berücksichtigt und das klappt in den Testläufen schon sehr gut. Abgerechnet wird über Ogone und von denen habe ich nun die erste Rechnung (mit Einrichtungsgebühr) bekommen.

Eigentlich sind Zahlungen ja kein Grund zur Freude, aber in diesem Fall ist es wie ein Zeichen. Es geht vorwärts, der neue Onlineshop macht Fortschritte. :-)


Rasierer-Preissenkungen

Zuerst hatte ich diese Entscheidung ziemlich lange herausgezögert, aber nun habe ich mich doch entschlossen, die Preise für Systemrasierer (Klingen und Apparate von Gillette und Wilkinson) nicht nur etwas, sondern ziemlich weit zu senken.
Wer jetzt einwenden möchte, dass wir doch bei diesen Kursen nichts mehr verdienen, hat Recht. Nun ist es aber so, dass die Artikel sowieso hier verschlossen im Lager stehen. Bislang hatte ich sinnvolle Preise, die aber eben nicht ernsthaft markttauglich waren. Die Folge war: Wenn man einem Kunden die Auswahl gezeigt hat, folgte meistens ein langes Gesicht aber kein Kauf. Die Konsequenz daraus: Der Bestand im Lager wurde nicht deutlich kleiner, aber dafür im Laufe der Zeit immer älter. Die Preise nutzten also gar nichts, der Schaden war über Umwege eben doch zu spüren – nämlich in Form nicht mehr unterstützter Systeme und veralteter, verstaubter Verpackungen.

Jetzt versuche ich es auf die andere Art und Weise. Mit dem Hintergedanken, dass der Verdienst unterm Strich der gleiche bleibt, sich die Ware aber häufiger umschlägt und dadurch einfach aktueller ist.

Und vielleicht freut sich ja auch noch der eine oder andere Kunde, der die Klingen nun hier kauft und vielleicht noch den einen oder anderen Artikel dazu... ;-)


Hier abgeben, woanders einkaufen

Drei Heranwachsende gaben massenhaft Leergut ab. Darunter viele total versiffte Billigbier-Flaschen und massenweise PET-Flaschen vom Discounter. Sie hinterließen den Leergutautomaten als ein tropfendes Schlachtfeld und einen verzweifelten Mitarbeiter von mir im Lager.

Auf dem Weg zur Kasse unterhielten sie sich relativ laut: "Das lösen wir jetzt ein und dann gehen wir nach Penny."

Das taten sie genau so. Sie ließen sich den Pfandbetrag auszahlen und stiefelten dann direkt nach Penny weiter.

Nach Penny, genau. Klischees müssen ja gepflegt werden.

Aus einem Arbeitszeugnis

Ein Bewerber hat unter anderem sein Arbeitszeugnis mitgeschickt, das er von einer der größten Handelsketten hierzulande bekommen hat. Über die folgende Formulierung bin ich gestolpert:
Er erledigte alle Aufgaben mit Selbständigkeit zu unserer vollen Zufriedenheit und scheute keine Anstrengung.
Das klingt ja eigentlich alles ganz gut positiv und war vermutlich auch nur nett gemeint – aber irgendwie finde ich den Satz trotzdem seltsam. Durch diese etwas krude Ausdrucksweise bekommt der Satz für mein "Zeugnisdenken" einen ganz negativen Beigeschmack.

Einzelne Briefumschläge

Ein Mann legte zwei einzelne C5-Umschläge auf das Förderband und wollte diese bezahlen. Mein Kassierer staunte nicht schlecht, denn schließlich haben wir keine einzelnen Umschläge im Angebot und folglich auch keinen Preis dafür. So musste der Kunde ohne Umschläge wieder abziehen.

Was wir leider zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten: Auf seiner Suche nach dem passenden Umschlag hatte er gleich mehrere Packungen Umschläge geöffnet, die Kuverts herausgeholt und einfach so lose und auseinandergerissen in der Abteilung liegengelassen.

Der Dämon im Fenster

Abendliche Fahrt zum Steuerberater, um einige Papiere abzuliefern. Auf dem Weg zum Auto habe ich eine seltsame Erscheinung gehabt.

Zur Erklärung des oberen Fotos, da man doch recht wenig erkennt: Im unteren Drittel verläuft eine Mauer. Darüber ist ziemlich genau in der Bildmitte der Dachgiebel zu erkennen. Unter dem First hängen zwei Lampen und darunter befindet sich in der Giebelwand eine große Glasfläche.
In dieser Fensterfläche spiegeln sich nicht nur die beiden darüberliegenden Lampen, sondern auch eine etwas weite entfernte Straßenlaterne. Und wenn man im richtigen Winkel steht, sieht das dann so aus: