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Rausgehuscht

Ein junger Mann stand mit einem vollen Einkaufskorb im Laden unmittelbar hinter der Schranke. Immer wieder spähte er zur Tür und wenn ein Kunde in die Nähe kam, machte der Mann mit dem roten SPAR-Körbchen Anstalten, rauszugehen.

Eigentlich wirkte er durch seine Erscheinung nicht verdächtig, aber sein Verhalten war es durchaus. Ich guckte ihm aus sicherer Entfernung zu und einige Zeit später kam auch schon ein Kunde in den Laden. Der junge Mann stellte den Korb schnell ab, huschte raus, blieb auf dem Gehweg unmittelbar vor dem Laden stehen und zückte sein Handy. Nachdem er zuende telefoniert hatte, kam er wieder rein und setzte seinen Einkauf fort.

Ohmann, der wollte nur besseren Empfang haben.
Ein bisschen tat er mir ja Leid, weil ich ihm sowas Böses unterstellt habe. Aber er hat sich nunmal unbewusst und natürlich vollkommen unbeabsichtigt absolut perfekt in das Raster von Leuten eingefügt, die exakt auf diese Weise schon schwere Ladendiebstähle begangen haben.

Aber er weiß ja nicht, was ich gedacht habe.

Mein und dein und so

Zwei junge Männer standen vor dem Leergutautomaten, gaben einige Flaschen ab und hatten eine leere Getränkekiste ohne Flaschen dabei. Einer Kollegin, die zufällig gerade vorbeiging, berichteten sie, dass der Automat ihre Kiste nicht annehmen würde. Klar nimmt der die nicht – und das aus inzwischen sehr bekannten Gründen. Immerhin waren die beiden nicht die ersten, die auf diese Weise zu Bargeld kommen wollten. Aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Die Videoaufzeichnung offenbarte schließlich jedoch, was wir schon geahnt hatten: Die Kiste stammte bei uns aus dem Laden und ein paar volle Bierflaschen, die noch darin standen, hatte einer der beiden Typen einfach so ins Regal gestellt.

Eine Entschuldigung Ausrede hatte er auch gleich parat: "Ich dachte, die leere Kiste hätte ein anderer Kunde da stehengelassen." Klar, sicher. Darum waren da auch die vollen Flaschen drin. Darauf gab es keine Antwort und auch auf meinen Hinweis, dass die Kiste dann immer noch nicht ihm gehört hätte, folgte keine Reaktion.

Ich hatte keine Lust, die Polizei zu holen und habe die beiden Typen so rausgeworfen. Kleine Genugtuung: In der Aufregung haben sie ihren Leergutbon am Automaten hängen gelassen. Gut, das ist dann mein kleiner Ausgleich für den Ärger. Wenngleich der doch schwerer aufwog als 1,45 Euro.

Neuer Schilder, Bilder und Türdrücker

Unsere Türgriffe sehen nicht mehr ganz so schlimm aus, wie auf diesem Foto. Wir hatten sie nämlich mit vergibtem durchsichtigem Klebeband replikiert und irgendwie hat's ja immer gehalten. Aber jetzt werden sie neu gestaltet. Die aufgeklebten Alubleche kommen wieder weg und es gibt einen Hinweis "Hier drücken!" auf der Seite gegenüber der Tanne. Es gibt nämlich etliche Kunden, die auf die Tanne drücken, um die Tür zu öffnen.
Die Leuchtwerbung über dem Laden bekommt auch endlich eine neue Beschriftung. Der Text "24 Stunden geöffnet" verschwindet und damit sollte ein klares Zeichen gesetzt sein, dass ich nicht wieder auf Rund-um-die-Uhr-Betrieb umstellen werde. Das Feld wird übrigens neutral rot werden und keine Beschriftung mehr bekommen. Dafür kommt ein deutlicher Hinweis auf die Öffnungszeiten neben die Eingangstür. Dann kann der provisorische Hinweis auf die neuen Zeiten nämlich auch wieder verschwinden.
Und zu guter Letzt wird das Schaufenster auch endlich (wieder) vernünftig abgeklebt werden. Da wird es keinen Hinweis auf die Öffnungszeiten geben, sondern nur ein neutrales Motiv mit Lebensmitteln.

24h-Nutzerstatistik des Blogs

Jan möchte folgendes wissen:
Ich habe mich schon desöfteren gefragt wie ein Tag im Leben ihres Blogs so ausschauen mag. Wie sich wohl die Zugriffe auf die einzelnen Stunden eines ganz normalen Werktages aufteilen, mit welchen Betriebssystemen, Browsern und Providern Ihr Blog aufgerufen wird und was sonst noch messbar ist, kenne mich da nur rudimentär aus. Mich würde bespielsweise besonders interessieren wie hoch der Zugriffsanteil von sogenannten Smartphones beträgt oder wie hoch der Anteil an Usern aus dem Ausland ist.

Wäre es für Sie nicht einmalig möglich eine Zugriffsstatistik eines ganz gewöhnlichen Tages der von mir aus auch einige Monate zurückliegt zu veröffentlichen, mit allen Daten der einzelnen User die veröffentlichungsfähig sind? Ich verfolge keine weiteren Interessen mit dieser Anfrage. Ich beschäftige mich nur sehr gerne mit Statistiken aller Art.
Ach, herrjeh... Das kann ich ja nun leider gar nicht so genau beantworten, aber zumindest ein paar Zugriffsstatistiken kann ich euch gerne zeigen. Hier mal die gesammelten Werke für Monat Mai 2010. Vielleicht helfen die Zahlen ja auch schon, etwas die Neugierde zu befriedigen:








9908 x Käse

Anruf aus der Zentrale, ob wir wirklich 9908 mal einen bestimmten Käse geliefert bekommen haben möchte. Auch auf das Risiko, einen Großunden zu enttäuschen, dem meine Mitarbeiterin diese Menge für den Folgetag zugesagt hatte, ließ ich die Anzahl auf eine Verpackungseinheit reduzieren.
Beim Blick auf die noch im Datenerfassungsgerät gespeicherte Bestellung erkannte ich, dass der Fehler ganz offensichtlich hier passiert sein muss. Also entweder hat die Kollegin bei ihrer Bestellung einfach nur unvorsichtig auf der Tastatur herumgedrückt – oder sie hat möglicherweise schon eine neue Artikelnummer eingeben wollen, als sie noch im Eingabefeld für die Menge des Artikels 1225971 war.
Zum Glück werden bei uns im Zentrallager alle eingehenden Bestellungen auf grobe Schnitzer überprüft. Allerdings glaube ich nicht, dass die gerade zufällig zehntausend Packungen dieses Schmelzkäses vorrätig gehabt hätten. :-D


Flüssiger Honig im Regal

Manchmal möchte man die Leute schlagen. "Erst denken, dann handeln!" – das habe ich schon als kleines Kind gelernt. Manche Leute handeln einfach nur und streichen den anderen Teil einfach gänzlich. Anders kann ich mir sowas nicht erklären:

Einem Kunden oder einer Kundin ist ein Glas Honig zerbrochen. Möglicherweise ist es nur aus geringer Höhe gefallen, denn es war nur der Boden des Glases herausgebrochen. War ja echt nett, das Ding dann nicht einfach auf dem Boden liegenzulassen, sondern es wieder in das Regal zu stellen, damit niemand darüber stolpert.

Aber WARUM stellt man das dann nicht überkopf hin, sondern legt es auf die Seite?!? Das ist doch irgendwie logisch, dass der ganze Honig ausläuft. Und der läuft wirklich überall hin: Unter die anderen Gläser, zwischen die Regalböden, in die Kunststoffschiene mit den Preisetiketten – einfach in jede Ritze. :-(