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Schlechtes Timing

Gegen 22:15 wurde meine Pizza geliefert.

Etwa zur selben Zeit dürfte das Spiel USA-England zuende gewesen sein. Entsprechend groß ist der Ansturm seit dem hier im Laden. (Leider auch an Leuten, die man lieber nicht im Laden hätte; siehe letzter Beitrag)

Entsprechend kalt ist mein Abendessen inzwischen.

Betteln

Dass die Leute hier in der Gegend auf der Straße und auch in unmittelbarer Nähe vom Laden die Passanten um Geld anbetteln, ist inzwischen ein alltägliches Szenario.

Die Dreistigkeit zu besitzen, hier mitten im Laden die Kunden nach ein paar Euro anzuhauen, finde ich aber schon ziemlich derbe. Und nachdem ich den Typen zunächst gebeten hatte, dies zu unterlassen, hat er jetzt hier Lokalverbot.

Montag keine Eier?

Seit rund zehn Jahren arbeiten wir mit dem selben Eierlieferanten zusammen. Seit Anfang werden wir im Grunde jeden Samstag angerufen und nach unserer Bestellung für Montag gefragt.

Gerade eben fiel mir auf, dass bislang noch niemand angerufen hat. Was nicht ist, kann zwar noch werden – immerhin ist das ein Familienbetrieb und nicht an feste Bürozeiten gebunden. Mal sehen, was der Montag Morgen bringt. Bzw. der Eierlieferant. Oder eben auch nicht.

Von Pilzkulturen und anderen Mitbewohnern

Er saß alleine in der Küche an einem regnerischen und stürmischen Freitag Abend. Den Stress eines langen Arbeitstages hinter sich lassend, saß er in der Küche und trank einen Latte Macchiato, mit dem er sein Abendessen, ein selbstgekochtes Hühnerfrikassee, begoss. Plötzlich hörte er zunächst eine leise Stimme, dann immer mehr. Zu viel ging ihm wahrscheinlich durch den Kopf und das Stimmgewirr schien ihm wie das langanhaltende Echo unzähliger Kundengespräche, die er im Laufe der Woche geführt hatte. Leise und diffus hörte er sie sprechen, einen Sinn konnte er in den Fragmenten jedoch nicht erkennen.

Nachdem er das schlanke Glas geleert und zurück auf die gelbgrün gemusterte Wachstischdecke gestellt hatte, stand er auf, um die Reste seines Abendessens in den Kühlschrank zu stellen. Als er die Tür seines Kühlgerätes öffnete, hörte er die Stimmen erneut. Lauter, deutlicher. Unendlich viele kleine Hilferufe waberten plötzlich durch seinen Kopf, der sich wie ein riesiger Schwamm anfühlte, in dessen Poren jeder noch so kleine Laut regelrecht aufgesogen wurde. Die faltbare, hellblaue Tupperdose mit dem Reis-Frikassee-Gemisch verschwand im Kühlschrank, die Tür wurde geschlossen, die Stimmen waren wieder leiser.

Morgen wird der WG-Kühlschrank ausgemistet. So.

Missverstanden 2

Wenn ein Kunde vegetarischen Brotaufstrich verlangt, sind damit übrigens nicht mit Zucker eingekochte Früchte gemeint – wenngleich Konfitüre und Marmelade sehr wohl auch vegetarisch sind.

Missverstanden

...und dann war da noch die Erkenntnis, dass die Abkürzung "Port" in der Bestellliste für Obst & Gemüse nicht für "Portionen", sondern für "Portugal" steht...

2 Sekunden

Eine Kundin stand vor dem Brotregal und packte sich einige Brötchen aus den SB-Schütten in eine Tüte. Dabei fiel ihr ein Mohnbrötchen auf den Boden. Unverzüglich bückte sie sich, hab es auf und legte es zu den anderen, die sie sich schon genommen hatte.

"Nett, dass Sie so viel Vertrauen in meine Putzfrau haben, aber das müssen Sie jetzt nicht kaufen, wenn Sie nicht wollen." sagte ich.

"Ach", sagte die Frau lachend. "Das lag da doch weniger als zwei Sekunden auf dem Fußboden. Wird schon nichts passiert sein."

Na, denn. :-)

Kandidatin für Ausweiskontrolle

Auf dem Weg zur Firma fiel mir zur frühen Stunde ein etwa zehn- bis zwölfjähriges Mädchen auf. "Was macht die denn wohl um die Zeit schon alleine draußen?", dachte ich noch...

...als sie in einen SUV stieg und davondüste.

Top-Kadidatin für eine Ausweiskontrolle im Supermarkt. :-)