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Nichts vermissen – oder doch?

Eine Stammkundin sprach uns an und erklärte nur, dass sie wegzieht. Also richtig weg, nämlich in eine andere Stadt. Eigentlich ein unbedeutender Vorgang, wie er tagtäglich unzählige Male auf aller Welt passiert. Aber eines musste sie noch loswerden:
Ich dachte, ich würde hier in dieser Gegend gar nichts vermissen. Aber doch, eines: Euer Laden, der wird mir fehlen.
Gibt es ein schöneres Kompliment?

Arbeitszeitkiller

Scheiß Leergutautomat, echt. :-(

Das Frustrierende ist, dass ich im Grunde nichts schaffe, bei dem ich mich konzentrieren muss. Die Tür vom Büro zumachen und in Ruhe arbeiten ist komplett unmöglich – weil ich immer mit einem Ohr auf den Automaten aufpassen muss, weil ich immer in Habachtstellung bin um zu reagieren, wenn ein Kunde mal wieder vom gewohnten "Piep, piep" abgewiesen wird.

Preis und Leistung

Bei Kosten von mehreren tausend Euro pro Jahr für den Wartungsvertrag des Leergutautomaten müsste eigentlich ein 24-Stunden-vor-Ort-Service drin sein.

Ich habe momentan allerdings eher nur einen 1,5-Wochen-wir-melden-uns-vielleicht-bei-Ihnen-Service.

Größer und immer noch diebisch

Vor rund 1,5 Jahren berichtete ich über ein kleines Mädchen, dass hier mehrere Tage lang immer wieder massenhaft Süßigkeiten geklaut hat.
Ich hoffte darauf, dass der "Schuss vor den Bug" eine ausreichend erzieherische Wirkung hatte. Also gab es damals kein Hausverbot (erklär' das mal einem Kind...) und wir vergaßen die Sache auch recht schnell wieder.

Nun war das Mädchen mit einer Freundin im Laden. Sie hielten sich ziemlich lange auf, liefen ständig zwischen den Süßwaren, Keksen und Chips hin und her. Plötzlich aß die Freundin hier mitten im Laden einen Schokoriegel und steckte das Papier in ihre Jackentasche. An der Kasse bezahlte sie diesen nicht und so sprach ich sie an, ob sie nicht etwas zu bezahlen vergessen hätten.

Den Schokoriegel hätte sie schon vor fünf Minuten bezahlt, sagte sie und hielt mir einen Kassenbon vor die Nase. Okay, 'tschulligung.

Erst nachdem die beiden weg waren, fiel mir auf, dass die Uhrzeit auf dem Bon gar nicht stimmte. Das war nicht "fünf Minuten" her, sondern weit über eine Stunde. Der Blick auf die Videoaufzeichnung verschaffte Klarheit: Den zuvor gekaufen Schokoriegel hatte sie mitgenommen, als sie rausgegangen war. Den vor ein paar Minuten gegessenen Schokoriegel hatte sie ganz klar erkennbar unmittelbar zuvor aus dem Regal genommen.

Na, wartet. Lasst ihr euch hier noch einmal blicken...

Lebensgeschichte, 5 x tgl.

Alte Menschen sind oft einsam. Darum sind Einkaufsläden oder Wochenmärkte eine beliebte Anlaufstelle für sie. Dort treffen sie viele Menschen und hoffen auf das eine oder andere Gespräch oder Bekanntschaft. Das ist bei uns nicht anders. Wann immer sich ein Gespräch mit einem älteren Kunden oder einer älteren Kundin ergibt, hören wir anständig zu. Die meisten Kunden merken zum Glück irgendwann selber, dass man ja auch noch andere Sachen zu tun hat und beenden das Gespräch von alleine: "Oh, ich möchte Sie jetzt aber nicht länger aufhalten. Sie haben zu tun..."

Dann ist da noch eine sehr alte Frau mit Rollator, die wir immer "Oma Anna" nennen. Keine Ahnung, ob sie wirklich so heißt. Aber auf jeden Fall ist sie sehr einsam, sehr gesprächig – und sehr vergesslich.
Wenn sie es schafft, mit jemandem ins Gespräch zu kommen, erzählt sie ihrem (meist weiblichen ) "Opfer" ihre ganze Lebensgeschichte. Es kommt durchaus mal vor, dass sie über eine Stunde mit jemandem hier in Laden steht und redet. Das Spiel kann sich durchaus mehrfach hintereinander wiederholen. "Anna" stört es nicht, alles wieder und wieder zu erzählen und auf diese Weise verbringt sie teilweise mehrere Stunden täglich hier im Laden.

Eigentlich müsste man helfen – aber wie?

Juhu!

Wir haben Wochenende und der Leergutautomat ist ausgefallen. Oder aber doch zumindest kurz davor; lange macht der nicht mehr.

Jaja, ich weiß. Immer diese langweiligen Wiederholungen hier im Blog nerven langsam... :-|