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An einem Samstag im August

Roland hat mir geschrieben:
Da ich in Berlin wohne war ich, allerdings in Unkenntnis deines Blogs, schon vor 4 ½ Jahren das erste Mal in deinem Laden. Damals ist meine Schwester nach Bremen gezogen und ich bin abends nochmal losgezogen um den Becks-Nachschub (wir waren ja schließlich in Bremen) zu sichern.
Damals hattest du noch nicht 24 Stunden offen und es war schon recht spät. Als ich so (ich war die ersten paar Stunden meines Lebens in Bremen und wir sind mit dem Umzugswagen gerade erst angekommen) die Gastfeldstraße entlangging, fiel mir so gegen 23 Uhr am Samstag den 6. August 2005 dein Laden auf.
Was mich damals aber irritierte war, dass vor deinem Laden eine riesige Menschentraube stand und auf die Eröffnung von irgendeinem Event wartete. Da ich aber im Blog-Archiv zu dem Tag nichts relevantes fand wollte ich dich mal fragen ob du mir weiterhelfen oder mich einfach für verrückt abstempeln kannst (ist ja schließlich schon ein paar Tage her, vielleicht hab ich mich ja wirklich mit dem genauen Ort geirrt bin mir aber andererseits eigentlich recht sicher).
Nachdem ich nun ausgiebig in meinen eigenen Erinnerungen und hier im Blog gewühlt habe, kann ich dir leider nur sagen, das das Ereignis, wo es denn für den Laden relevant war, nicht im mehrwöchigen Umkreis um den 6. August 2005 stattgefunden hat.

Aber vielleicht lässt ja auch nur mein Gedächtnis nach. ;-)
Was ist eigentlich aus den Fotos und Stories der Ladeneröffnung geworden?
Habe ich da was verpasst?
Nein, die Sachen sind in Arbeit. Mache ich eben immer nebenbei und hat nun auch nicht eine besonders hohe Priorität.
Ich bin ja dabei. Ehrlich. :-)

Planungen für die Renovierungen

Dieser Blogeintrag darf gerne zu einer Diskussionsrunde werden. Ich habe auch schon überlegt, dies über ein Forum, Wiki oder Google Wave zu regeln, aber die Kommentare sind ja ähnlich wie in einem Forum und dieses Blog ist eben mein Medium.

Mein Laden besteht mittlerweile seit fast zehn Jahren. Schon immer mit ausgedehnt(er)en Öffnungszeiten (als die Mittbewerber) und seit gut 2,5 Jahren im 24h-Dauerbetrieb. Sowas hinterlässt Spuren. In der Zeit sind hier etwa 2,5 Millionen Kunden durchgerannt. Wir haben hochgerechnet rund 30.000 Rollcontainer und über 5000 Europaletten mit Getränken durch den Vordereingang reingezogen, im Laden bewegt und schließlich auch wieder als Leergut nach draußen auf den LKW befördert. Apropos Leergut: Im Laufe der Jahren haben wir übrigens für mindestens eine dreiviertel Million Euro Leergut angenommen. Flaschen, Kisten, Dosen – es läppert sich. Über das Leergut habe ich keine Statistiken geführt, aber es dürfte eher sogar noch deutlich mehr sein.

Dass diese Aktivitäten Spuren hinterlassen, sollte jedem klar sein. Gerade auch seit der 24-Stunden-Öffnung hat sich hier vieles verändert: Dieses beschauliche, adrette Lädchen, in dem ich immer darauf bedacht war, dass eben nicht überall irgendetwas herumsteht oder in dem ich nicht schulterzuckend darüber hinweggesehen habe, wenn etwas nicht mehr 100%ig in Ordnung war, ist einer ununterbrochen pulsierenden Maschine gewichen, die nur noch funktionieren muss und in der ich nicht mehr den Chrom putze, sondern nur noch Öl auffülle. (Manchmal denke ich, ob es nicht besser wäre, zu "klassischen" Öffnungszeiten zurückzukehren. Aber diesen ketzerischen Gedanken verwerfe ich auch immer wieder gleich.)
Eine Maschine, die nicht oder nur sehr selten abkühlt und die kaum Zeit für notwendige Inspektionen bietet. Der Erfolg ist gleichzeitig mein Schicksal. Was hier passiert ist aus kaufmännischer Sicht beeindruckend, faszinierend, einfach toll Aber der Preis dafür ist, dass wir hier in einem ständigen "Grundchaos" leben – und das ist für mich persönlich ein Punkt, der mich tagtäglich erneut stört.

Das Kuddelmuddel durch herumstehende Waren und Rollbehälter wird sich nicht ändern lassen. Aber zumindest möchte ich zum zehnjährigen Jubiläum den Laden etwas modernisieren und vor allem optisch aufpeppen. Natürlich, und das ist der erste große Haken, muss das alles während der Öffnungszeiten passieren. Ein Neuanstrich der Decke wird da schon leicht zur Herausforderung.

Meine konkreten Pläne sind: Neuanstrich der Decke und der Wände, komplett neue Einkaufswagen, evtl. Neugestaltung des Eingangsbereichs, doch endlich eine neue Gemüseabteilung und viele kleine Baustellen, deren einzelne Aufzählung an dieser Stelle keinen Sinn hätte.

Und jetzt bin ich gespannt auf konkrete Vorschläge von Leuten, die meinen Laden kennen (Kunden, Mitarbeiter, Freude) und Ideen von allen, die meinen Laden nicht oder nur von ein paar Bildern kennen.

Ring

Einer meiner Mitarbeiter bekam von mir spontan noch den Auftrag, eine schwer zu erreichende und erfreulicherweise auch normalerweise nicht einsehbare Stelle in einem der Regale zu säubern. Zunächst wollte er protestieren, da er eigentlich Feierabend machen wollte – aber nachdem ich darum gebeten hatte, blieb er netterweise doch noch eine Stunde länger und erledigte seine Arbeit ordentlich.

Hinterher freute er sich riesig darüber, dass nicht nur ausgerechnet er den Auftrag von mir bekommen hat, sondern dass er entgegen seiner ursprünglichen Meinung doch noch geblieben war.
So hat er nämlich in dem Staub einen silbernen Ring wiedergefunden, der ihm viel bedeutet und den er vor einigen Jahren hier mal während der Arbeit verloren hat. Wenn das mal kein Zufall ist... :-)