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Der rechtsfreie Raum vor dem Leergutautomaten

Manchmal wüsste ich ja zu gerne, was in den Leuten vor sich geht... Ich habe ja nun schon häufiger berichtet, dass Flaschen oder Dosen, die in dem Mülleimer liegen oder in der Ecke vor dem Leergutautomaten stehen, immer wieder von anderen Kunden in den Automaten gesteckt werden. Häufig ebenso erfolglos, wie die Kunden, die sich dieser Gebinde zuvor entledigt haben.

Nun hatte gestern Abend ein Kollege eine leere Flasche auf einen der Kühlschränke in der Nähe des Leergutautomaten gestellt. Die Flasche stammte aus dem angenommenen Leergut, war/ist also eindeutig mein Eigentum (Nein, in wirklichkeit gehörte sie dem Abfüllbetrieb, aber das würde jetzt zu weit führen...) und diente nur dazu, einem anderen Kollegen etwas zu zeigen.

Plötzlich fiel mir auf, dass die Flasche weg war. Ein Blick auf die Videoaufzeichnung brachte an den Tag, dass ein Mann, den ich nicht als Stamm- oder Gelegenheitskunden identifizieren konnte, sich die Flasche einfach genommen hatte und diese mit seinem Leergut abgab.

Der Wert, bzw. der Verlust als solches ist ja zu verschmerzen. Aber es folgte der unweigerliche Gedanke, was diese Leute für ein Verständnis von "mein" und "dein" haben.

Altbier

Altbier kann ja sehr lecker sein. Aber nur, wenn es frisch vom Fass oder aus der Flasche kommt.

In Form einer stinkenden Pfütze am Grunde einer Tüte voller Leergut ist es schlichtweg zum k****n.

Sowas passiert mir natürlich just in dem Moment, in dem der Leergutautomat aufgrund eines notwendigen Neustarts mal nicht einsatzbereit ist.

Warum manche Flaschen...

...oftmals nicht von den Leergutautomaten angenommen werden und was man als Kunde dagegen tun kann. Heute gibt es mal einen "echten" Praxistipp. Das Problem habe ich bei mir im Laden nämlich so häufig, dass ich mir durchaus vorstellen kann, dass es auch andere Kunden in anderen Läden betrifft.

Hier seht ihr drei gewöhnliche 1-Liter-PET-Mehrwegflaschen der Genossenschaft Deutscher Brunnen e.G.. Der einzige Unterschied ist, dass die Etiketten etwas verschoben sind. Das passiert bei den PET-Flaschen recht schnell, da die Etiketten, die nicht mehr aus Papier, sondern aus Kunststoff bestehen, normalerweise nicht geklebt, sondern einfach nur übergestülpt werden:



Um Mehrwegflaschen zu erkennen, scannen die Leergutautomaten die Umrisse der Flaschen. Wenn die Form in ein bestimmtes Raster passt, wird die Flasche erkannt und angenommen.

Nun kann es passieren, dass sich bei den PET-Brunnenflaschen das Etikett derart verschiebt, dass es sogar die Kontur der Flasche verändert. In meinem Beispiel sieht die rechte Flasche aus der Nähe betrachtet wie folgt aus:



Es ist deutlich zu erkennen, dass mit dem Etikett die Wölbung der Flasche verdeckt wird. Was für uns Menschen eine vollkommen belanglose Situation ist, bringt einen Leergutautomaten, der nunmal nach seinen programmierten Regeln vorgehen muss, dazu, die Flasche abzulehnen.

Wenn ihr also beim nächsten Besuch im Supermarkt merkt, dass so eine Flasche von einem Automaten verweigert wird, hilft es möglicherweise, kurz am Etikett zu zupfen. :-)