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Immer diese Callcenter

Teil 1:
Anruf eines Callcenters. Die Dame am Telefon hätte gerne mal den Herren Neustendler geprochen. Bitte, wen?!? Ich ahnte etwas: "Der Name sagt mir so nichts. Können Sie das bitte mal buchstabieren?"

"N – E – U – S – T – Ä – D – T –E – R"

Ich liebe diese Adresshändler. Der Stadtteil hier heißt "Neustadt" und "Neustädter Frischmarkt e.K." ist nämlich die offizielle Bezeichnung, mit der ich mit meinem Unternehmen im Handelsregister eingetragen bin und diesen Herren Neustädter wollte die Anruferin nun sprechen.


Teil 2:
Da Herr Neustädter leider diese Woche gerade noch Urlaub hat, erkundigte sich die Callcenter-Mitarbeiterin allgemein nach jemandem, der hier im Unternehmen für den "EDV-Einkauf" zuständig ist, man wollte mir nämlich ein günstiges Angebot für Toner und Tintenpatronen unterbreiten. Ich erklärte, dass ich einen günstigen Anbieter habe, dort sehr zufrieden bin und definitiv nicht zu einem anderen Händler wechseln möchte. "Das sollen Sie ja auch gar nicht." erwiderte die Anruferin.

Ja, warum sollte ich mir dann ihr Gesabbel anhören? :-)

Die Entscheidung zwischen Heldenmut, Denunziantentum und Wegsehen

Anonym eingesandtes Erlebnis in einem Discounter:
Heute Mittag beim LIDL Bremen, Martinistrasse: Ich gehe an einem jungen Mann vorbei, der sich im hinteren Teil des Ladens seinen Rucksack mit Angebots-Kaffee vollstopfte.
Dachte mir: "Er wird das wohl sicher an der Kasse wieder auspacken – ist ja Angebot und man nimmt sich gerne mal mehr mit."
Denke dann an die Shopblogger-Stories und zweifle kurz vor mich hin. Habe aber eh schlechte Laune und möchte mich mit dem Gesocks nicht auseinandersetzen und führe meinen Einkauf fort. Die Mittagspause ist kurz und wertvoll. An der Kasse den Typ anschwärzen? Nee, dann muss ich noch daneben stehen, wenn er seinen Rucksack auspacken muss mit Polizei & Co.?!

Eine Minute später sehe ich aus einiger Entfernung, wie besagter Mann schnurstracks durch die Kasse marschiert, vor der Tür auf ein unangeschlossenes Fahrrad springt und ganz flott wech ist. Niemand hat nix gesehen. Nur ich.

Beschließe, mich zu ärgern über das Gesocks und die Kassiererin nicht damit zu behelligen. Gesocks ist eh über alle Berge. Denke dann: Zwei Tage zuvor hat Gesocks mir gegenüber des besagten LIDL (an der HKK) das Hinterrad meines teuren Fahrrades geklaut. Innerhalb von Minuten! 200 Euro Schaden. Ärgere mich nun, Diebesgesindel davongekommen haben zu lassen. Erinnere mich aber an Shopblogger, dass mit Diebesgesindel eh nix passiert ausser "Du, Du, Du..." und beschliesse, mich nicht weiter zu ärgern.

Mann, die Entscheidung zwischen Heldenmut, Denunziantentum und Wegsehen ist echt in der Schnelle nicht leicht, wenn man die Situation unangemeldet vor Augen hat und schnell entscheiden muss!

Baustellenverlustüberschlagsrechnung

Eben mal grob überschlagen: Die Unerreichbarkeit durch die seit vier Monaten bestehende Baustelle hat mich bislang rund 200.000 Euro Umsatz gekostet – mit entsprechend weniger Rohertrag.

Schwacher Trost an der Sache: Nach der nächsten Steuererklärung werden dem Finanzamt auch die Tränen in den Augen stehen.

Ihr Freund, der Gallo

Die Frau von gestern Abend, die uns gestern nur leider entwischte, war eben wieder da. Wollte einfach so den Laden verlassen und argumentierte damit, dass sie nichts gefunden hätte.

Gefunden hatte sie einiges, was auch auf dem Video deutlich zu sehen war: Wein, Brot, diverses Obst und Gemüse. Trotz der absolut eindeutigen Videoaufzeichnung stritt sie alles ab und so rief ich schließlich doch noch die Polizei an.

Den Wein hat sie nicht gestohlen, sondern von einem guten Freund namens Julius Gallo geschenkt bekommen.

Das Gemüse hat sie bei Penny in der City gekauft. (Bremer überlegen jetzt krampfhaft, wo dort ein Penny-Markt sein soll. Eben...)

Das Brot hatte sie in einem Supermarkt gekauft, den es in der Straße am anderen Ende der Stadt gar nicht gibt.

Auf die Frage des Polizisten, warum sie den Einkauf durch die ganze Stadt tragen würde, fiel ihr ein, dass sie das Gemüse "beim Türken" auf dem Weg hierher gekauft hätte.

Die Frage, was mit "ihren" Sachen geschehen wird, beantwortete der Polizist zunächst damit, dass darüber ein Richter zu entscheiden hätte.
Nachdem er allerdings die Daten der Diebin überprüft hatte und dabei unter anderem herauskam, dass sie schon knapp 50 Anzeigen wegen Ladendiebstahls in ihre Akte hätte, folgte die ernüchternde Aussage, dass ihr kein Richter diese wirre Story bezüglich der Herkunft der Lebensmittel glauben würde.