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Kaugummiklauerin

Im Vorbeigehen fiel mir eine Frau im Laden auf. Nicht durch ihr liebreizendes Äußeres, sondern viel mehr durch ihr aufgedunsenes Gesicht, die fettigen Haare, die schmuddeligen Turnschuhe und ihre wackelige, unbeholfene Haltung. Das waren typische Anzeichen für die typischen Mitbürger, die sogar schon tagsüber mit Billigbier bewaffnet auf den Sitzbänken an einem nahegelegen See hocken.

Ich lief also ins Büro und beobachtete die Frau und ihre Begleiterin, wie sie noch einige Minuten durch den Laden gingen. Dabei nahm sie auch eine Großpackung Kaugummi aus dem Regal, die einige Minuten später allerdings nicht auf dem Förderband der Kasse auftauchte. Also stellte ich die Frau zur Rede.

"Die habe ich wieder zurückgelegt."

"Nein, haben Sie nicht. Zumindest nicht dahin, wo sie sie aus dem Regal genommen haben."

"Vielleicht woanders hin?"

"Das weiß ich nicht. Wir können ja gerne mal suchen gehen. Sie waren ja nicht mehr weit weg und standen nur da vorne um die Ecke."

"Um die Ecke" lagen die Kaugummis natürlich nicht und schließlich – wer hätte es gedacht – tauchten sie einige Minuten später rein zufällig in der rechten Jackentasche der Frau auf.

Anzeige, Hausverbot. Inzwischen übrigens zum dritten Mal, denn als ich meinen "Ladendiebstähle"-Ordner aufklappt, wusste ich, woher ich die Frau kannte: Die hat hier vor ein paar Jahren schon einmal gestohlen, sogar zweimal hintereinander im Abstand von mehreren Wochen.

Vielleicht hat sie es ja diesmal verstanden... :-|

SPAR-Märkte in England

Blogleser Andreas hat mir ein paar Fotos von kleineren SPAR-Läden in England geschickt. Zu schreibt er:
Moin Björn (ich bin mal so vertraulich),

letztes Jahr war ich für ein paar Monate in England und habe dabei zwei SPAR-"Läden" in meiner Umgebung gehabt. Der eine befindet sich im Bahnhofsgebäude und hat eine geschätzte Größe von 20 qm. Also wirklich nur ein Bahnhofskiosk.

Der zweite war eine ausgewachsene Tankstelle, an der ich täglich vorbeigefahren bin.
Vielen Dank für die Bilder.




Stehengelassen

Wenn beide (Haupt-)Kassen besetzt sind und es trotzdem zu ein paar Minuten Wartezeit kommt, dann ist das zwar kurzfristig erstmal etwas ärgerlich für die Kunden, aber andererseits habe ich manchmal das Gefühl, dass nirgends so schnell der Missmut über ein paar Minuten Wartezeit geäußert wird, wie an einer Supermarktkasse. In manchen Behörden stehen die Leute stundenlang an, sogar vor manchen Restaurants – aber wehe, an der Kasse dauert es länger als zehn Sekunden.

Aber darauf wollte ich gerade gar nicht hinaus.

Eine Kundin hat mir ihrer Tochter zusammen hier im Laden eingekauft. Ein roter Einkaufskorb war bereits gut gefüllt mit vor allem Ware, die (tief)gekühlt werden muss. Und was machen die beiden Frauen, als sie die Schlange an der Kasse bemerken? Haben den gefüllten Korb einfach unter einen meiner Aktionstische gestellt und sind rausgegangen. Gut, dass ich das zufällig mitbekommen und die Ware wieder in die Kühlung stellen konnte.

Ärger hin, Ärger her – aber sowas muss doch echt nicht sein. :-(

Kein Argument

Eine Mitarbeiterin (2) kam zu spät zur Arbeit. An der Lagertür lief sie einer bereits anwesenden Kollegin (1) über den Weg:

MA 1: "Guten Morgen, auch schon wach?"

MA 2: "Jooooah, hab verschlafen. Das Bett hatte mich irgendwie festgehalten, war so schön warm und kuschelig und dann bin ich irgendwie wieder eingeschlafen..."

MA 1: "Stell dir einfach vor, du hättest einen wichtigen Termin verpasst."

MA 2: "Termin verpasst? Dann kann ich ja sowieso liegen bleiben."

MA 1: "[...]"

:-)

(Gute Nacht. Jetzt bin ich nämlich dran.)

Fragst du beim Bezahlen den Kunden wie es war?

Blogleser Luis hat eine Frage:
Hallo Björn,

zu Deinem Posting "Kundenkarten" fiel mir eine Sache vom "Kaufland"-Supermarkt ein. Als ich da mal eingekauft habe (als der noch in der Umgebung war), und immer mit EC-Karte bezahlt habe, hat die Kassiererin meine EC-Karte genommen, und während der Kassendrucker den obligatorischen Bon mit der Einverständniserklärung zur "Organspende" ausgedruckt hat, hat mich die Verkäuferin mit meinem Namen angesprochen und gefragt, ob ich mit dem Einkauf zufrieden gewesen sei.

Das habe ich nie wieder so erlebt.

Was hälst du davon? Machst Du das bei dir auch?
Ich habe vor ein paar Jahren beim Toys'R'Us-Markt hier in Bremen ein Schild an der Innenseite einer Kassenbox gesehen, auf dem die Kassierer/innen darauf hingewiesen wurde, jeden Kunden, der mit einer Karte bezahlt, mit dem Nachnamen anzusprechen. Damals fand ich die Methode im ersten Moment sehr cool und hatte mir vorgenommen, das hier im Laden auch so zu machen.

Habe ich aber nie umgesetzt, denn vielen Leuten ist es unangenehm, in einem doch eher anonymen Umfeld plötzlich mit dem Namen angesprochen zu werden.

Die persönliche Frage nach der Zufriedenheit finde ich dagegen durchaus interessant. Ich hatte mir auch mal vorgenommen, sporadisch die Kunden anzusprechen und genau diese Frage zu stellen, aber irgendwie kostet dies auch etwas Überwindung, gerade bei Kunden, die man nicht jeden Tag hier sieht und die man genau kennt.

Ich wünsche mir übrigens auch, dass ist Restaurants vermehrt die Frage nach der Zufriedenheit noch während des Essens und nicht erst hinterher gestellt wird. Muss ja nicht gleich so exzessiv sein, wie bei Loriots Kalbshaxe.

Überwachungskameras online stellen?

Hallo Björn,

ein Freund von mir betreibt eine Videothek, der Laden wird rund um die Uhr von mehreren Kameras überwacht.

Auf den Videos muss er leider sehr oft einige „Schweinereien“ entdecken.

Weißt Du, in wie weit er die Bilder der Cams auf seiner Webseite veröffentlichen kann, um diese Zwischenfälle zu dokumentieren?
Die Diskussion hatten wir hier ja schon unzählige Male. Aber: Solange niemand auf den Bildern zu erkennen ist, wird sich auch niemand über verletzte Persönlichkeitsrechte beschweren können...