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Entsorgung vorzeitig geplünderter Adventskalender

Ein Mann betrat eben den Laden, unter einem Arm hielt er zwei große, flache Kartons.

Er ging direkt zum Leergutuautomaten und stopfte die beiden großen Schachteln, die sich als komplett geplünderte, relativ große Adventskalender entpuppten, in den Müllsack, nahm sich ein Bier und bezahlte es.

Müsste man eigentlich hinterhergehen und ihm seinen Müll wieder vor die Haustür legen. :-)

Weihnachtskarte vom Weinlieferanten

Alljährlich bekomme ich von vielen Lieferanten Weihnachtskarten. Die Krönung war bislang immer eine persönliche Unterschrift.
Von einem Weinlieferanten, von dem ich regelmäßig große Mengen abnehme, habe ich jetzt eine komplett handschriftlich verfasste Karte mit persönlichen Anmerkungen und Grüßen bekommen.

Das ist nun wirklich sehr aufmerksam. Vielen Dank. :-)

Nicht auf die Schuhe achten

Eine flüchtige Bekannte war im Laden. Auf zwei Krücken Unterarmgehstützen bahnte sie sich den Weg durch die Gänge. Irgendwann hatte dann, Dank ihrer mitteilsamen Art, wirklich jeder mitbekommen, dass sie einen Bänderriss hat und deshalb nicht richtig laufen könne. Die meisten Kunden machten Platz und nahmen Rücksicht auf die Frau mit den vier Beinen.

Nur die mindestens 6-8cm hohen Absätze an ihren Schuhen zogen die Dramatik, die die Frau an den Tag legte, etwas ins Lächerliche.

Apropos... Durchsagen und ihre Folgen

26.3.
Der Karstadt wird mir unheimlich. Als ich heute morgen einkaufen war, hörte ich zum ersten Mal diese Durchsage: "42, bitte 7." Was hat das zu bedeuten? Ich legte schnell die Hundebürste zurück, die ich für meinen Dackelrüden kaufen wollte, und verließ das Kaufhaus. Überall Kameras.

27.3.
Auch in der Lebensmittelabteilung also: "20 bitte, 20!" Rätselhaft: Sofort nach der Durchsage nahm die Wurstverkäuferin die von einer Kundin reklamierte Dauerwurst widerspruchslos zurück. Zufall?

28.3.
Posten in der Stoffabteilung bezogen. Schon nach zehn Minuten konnte ich zwei Durchsagen festhalten: "15, bitte!" und "13, bitte 2!" Mag sein, dass ich mich bei der letzten verhört habe. Was soll das? Heisst 'Fünfzehn' etwa: "Fräulein Bauer bitte zur Kasse 1"? 'Dreizehn' soviel wie "Herr Dr. Mann, bitte zum Chef" und 'Dreiunddreißig' "Herr Warnke, wenn Sie sich noch einmal im Schritt kratzen, während Sie bedienen, fliegen Sie raus!"?

30.3.
Ich glaube, hier ist eine fremde, dunkle Macht am Werk. Warum sonst würde man Codes benutzen? Bislang habe ich 93 verschiedene, teilweise auch mit Buchstaben. Pro Tag kommen etwa 20 neue hinzu. Ich brauche mehr Zeit.

2.4.
Ich habe meinen Job gekündigt.

3.4.
Der erste ganze Tag im Karstadt. Zwei Stunden Lebensmittel, drei Elektronik, fünf Autozubehör. Im Cafe kennen sie mich schon. Tarnung?

4.4.
Der Hausdetektiv verfolgt mich. Ich habe Angst. Auch andere Kunden scheinen die Durchsagen wahrzunehmen. Eine ältere Dame zuckte sogar zusammen. Eine ehemalige Verkäuferin? Ihr verhärmtes Aussehen läßt darauf schließen. Ich folge ihr bis zum Ausgang. Nichts. (Verströmt das Gebläse am Eingang ein Gas?)

5.4.
Die Zahlen werden immer höher. Ich brauche ein neues Notizbuch. Irgendetwas ist im Gange.

6.4.
Stasi?! Ich gehe davon aus. Ich muß Erika warnen. Sie kauft hier immer noch arglos ein. Ich schon seit Tagen nicht mehr. Alles, was ich bei Karstadt gekauft habe, werfe ich weg. Meine Geldreserven sind bald aufgebraucht. Ich gehe nicht mehr ins Karstadt-Cafe. Vermutlich ist im Essen eine Droge, die einen die Durchsage überhören läßt.

8.4.
Heute morgen war ein Reklamezettel von Karstadt in der Post. Ohne Absender. Sie wissen also, wo ich wohne. Anzeige? Erika meint, ich sehe Gespenster. Was soll ich tun?

"Wollen Sie eine Tüte?" hat mich die Verkäuferin bei meinem Alibieinkauf gefragt. Sie hatte so etwas Lauerndes im Blick. Natürlich habe ich die Tüte abgelehnt, ich weiß genau, was da drin gewesen wäre.

10.4.
Jetzt wird es ernst: Eine junge, gutaussehende Frau bot mir englisches Mürbegebäck an. Angeblich weil "britische Aktionstage" bei Karstadt sind. Ging zum Schein darauf ein. Entfernte mich rasch und unauffällig und erbrach alles wieder. So leicht kriegen sie mich nicht.

11.4.
Bei der Durchsage "72, sofort 3e!" lief ich in Panik hinaus in die Fußgängerzone und nach Hause. Wenn man meine Anzuggröße zu meinem Alter addiert, ist das Ergebnis "72". Und was soll "3e" bedeuten? Natürlich: Dritter Stock, sofort eliminieren! Es geht los.

15.4.
Kommissar Böcklin sagte mir heute, dass bei meinem Anschlag niemand getötet wurde. Lediglich in der Elektroabteilung entstand größerer Sachschaden. Der Kommissar trug am Revers ein Namensschild. Darauf stand die Nummer 27. Also 72 von hinten gelesen. Ich bin verloren ...

Wunsch-Durchsagen beim Durchsagen-Wunsch

Anruf eines regionalen Radiosenders: Bei deren "Adventskalender", einem Gewinnspiel, bei dem täglich kleine Wünsche erfüllt werden, hat sich eine Frau gewünscht, einmal in einem Supermarkt die Durchsagen zu sprechen: "Siebzehn bitte dreiundzwanzig." und "Heute im Angebot: Frische Eistomaten aus Grönland zum Kilopreis von drei Euro neunundneunzig."

Bei der Suche nach dem idealen Ort für diese Wunscherfüllung hätte man sofort an mich gedacht. Ich gebe zu: Ich fühle mich geschmeichelt. Aber leider musste ich absagen, denn hier gab es noch nie Lautsprecherdurchsagen und ich habe auch nichtmal ein Mikrofon an meiner Anlage dran, das man dafür verwenden könnte.

Noch ein kaputtes Honigglas

Eigentlich könnte ich zu diesem Foto den selben Text nehmen, wie auch schon am 19. März dieses Jahres.

Diesmal ist die klebrige Masse zwar nicht über Reisschachteln gelaufen, aber dafür hat es sich der Honig in allen Ritzen der am Fachboden des Regals angebrachten Preisschiene gemütlich gemacht. Auch eine scheiß Arbeit, das wieder sauberzubekommen... :-O