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Kaffee und Marmelade

Gestern Abend war ich unterwegs und habe meinen monatlichen Papierberg zum Steuerberater gebracht. Plötzlich bekam ich einen Anruf aus der Firma: Eine 78-jährige Stammkundin hat den Alarm der Warensicherungsanlage ausgelöst. Auf der Suche nach dem Grund für das Piepen tauchten in einer ihrer Taschen eine gesicherte Packung Kaffee und eine Dose mit hochwertiger Marmelade auf. Sie behauptete, dass sie die Sachen am Vormittag gekauft hatte und nur vergessen hat, sie zu Hause auszupacken. Ich bat darum, sie ein paar Minuten zu beschäftigen und beeilte mich.

Wieder im Hause sah ich mir zuerst im Schnelldurchlauf die Videoaufzeichnung der meiner Abwesenheit vergangenen Zeit an. Als eine Frau eine Packung Kaffee aus dem Regal nahm und in ihre Tasche steckte, stellte mein Mitarbeiter fest, dass es sich dabei um die besagte Kundin handelte. Wir sahen uns die Aufzeichnung ab dem Moment wieder vorwärts und in normalem Tempo an und konnten eine knappe Minute später noch beobachten, wie der Brotaufstrich sich zu dem Kaffee gesellte. Soso, "heute Vormittag gekauft".

Ich ging zu der Kundin, die in Kassennähe wartete: "Kommen Sie doch bitte eben mit nach hinten. Dann können wir das in Ruhe besprechen."

Sie folgte uns und im Aufenthaltsraum sollte sie mir ihre Fassung erzählen. Sie begann mit dem Vorwurf, dass sie hier festgehalten wurde und dass sie "die Sachen" am Samstag hier gekauft hätte. Hatte sie nicht eben noch behauptet, sie am gestrigen Vormittag gekauft zu haben? Egal. Ich konterte sehr direkt:
Ich würde sagen, dass sie den Kaffee und die Marmelade vor einer knappen halben Stunde hier im Laden eingesteckt haben.

Das beweisen Sie erstmal.

Nun, das ist kein Problem. Wenn Sie eben mit mir ins Büro kommen, können sie sich die Videoaufzeichnung gerne ansehen. Dort ist sehr genau zu sehen, wie sie erst den Kaffee einpacken und dann mit einem Schlenker am Kühlregal vorbei zum Brotaufstrich gehen, wo Sie die Marmelade einpacken. Soll ich Ihnen das eben zeigen? Ist kein Problem.
Sie wollte den Film nicht sehen und hat alles zugegeben. Dumm nur, dass sie nur eine zerfledderte Kopie ihres Ausweises dabei hatte und so rief ich die Polizei an, um ihre Personalien überprüfen zu lassen. Sie protestierte, da sie doch noch nie mit der Polizei zu tun gehabt hätte.

Der Rest verlief gewohnt unspektakulär, allerdings war sie der Polizei nicht unbekannt: Einige Fälle hat sie auf der Liste gehabt und da die alte Frau wohlsituiert wirkt, vermutete einer der Polizisten, dass sie wohl aus Langeweile oder Einsamkeit klaut.

Ich hoffe, dass ich mit achtundsiebzig Jahren kreativere Ideen habe, meine Zeit zu nuzten. :-(

Kundenservice 2.0

Der kläglich gescheiterte Versuch, das Unternehmen, bei dem eine Bekannte von mir ihren Handyvertrag abgeschlossen hat, telefonisch zu erreichen:

Nachdem ich dort geschlagene 15 Minuten in der Warteschleife hing und darauf vertröstet wurde, dass der nächste Mitarbeiter für mich da sei, wurde ich mit der Begründung, dass gerade kein Mitarbeiter für mich Zeit hätte, auf einen Anrufbeantworter geschaltet. Ich hätte dort auch gerne mein Anliegen hinterlassen, jedoch war die Zeit zwischen dem ersten und zweiten "Piep" so lang, dass ich gerade Luft schnappen und zum ersten Wort ausholen konnte.

Gemüsekisten für Pfandflaschen

Es ist kaum zu glauben: Da hat unser Getränkelieferant doch heute tatsächlich eine Europalette voller Gemüseklappboxen hier angeliefert. Diese Kisten füllen wir in diesem Moment schon mit jeweils einer abgezählten Menge Flaschen und am Freitag geben wir alles dem Lieferanten wieder mit.

Damit sind wir dann etwa ein Drittel der Flaschen aus meinem Lager los. Was für eine Erleichterung...


Links VIII

Der plötzliche Schnüffeltod

Milchbauern offen für neuen Boykott

Kündigung wegen elf Euro rechtens

Stehen Discounter vor dem Aus?

Knallbuntes wird gekennzeichnet

Lichtkünstler will Lasernetz spannen

Tricksen mit Verbrauchersiegeln

Deutsche finden höhere Milchpreise in Ordnung

Bundesregierung will dem Übergewicht zu Leibe rücken


Verbraucherzentrale wirft Lebensmittelindustrie Täuschung vor

SPAR-Markt Vogel auf Wangerooge

Blogleserin Sabine schreibt mir:
Moin Björn,

ich lese nun schon seit einiger Zeit deinen Blog und konnte mir auch schon "live" ein Bild von deinem Markt machen. Und das obwohl ich eigentlich aus der Oberpfalz komme :-)

Am Wochenende haben wir einen Ausflug auf Wangerooge gemacht. Dort ist uns der Spar-Markt und besonders das Elektro-Lieferauto mit "SPAR"-Kennzeichen aufgefallen. Toll oder :-)?
Der Markt scheint allerdings auch ein kleines Leergut-Problem zu haben, wie die Paletten zeigen.
Hah!!! Den Laden kenne ich. Naja, das heißt, eigentlich kenne ich den Laden als solchen nicht – aber doch zumindest den Inhaber. Vor seiner Selbstständigkeit hat er nämlich bei uns in der Großhandlung gearbeitet und auch mir damals den Einstieg überhaupt erst mit ermöglicht. Sollten ihn diese Zeilen erreichen, an dieser Stelle von mir einen ganz lieben Gruß!!!


Melonenangebot

Anruf aus der Zentrale: Zu morgen kann ich Melonen zu einem wirklich guten Sonderpreis bekommen. Hier im Laden werden sie dann für 1,69 pro Stück stehen.

Ich habe mal 20 Kisten bestellt. Mal gucken, ob ich das noch bereuen werde...

Rien ne va plus!

Ich saß gerade im Büro und habe die Tagespost sortiert, als es plötzlich dunkel wurde. Fax, Deckenbeleuchtung, zwei PCs, die beiden Videorekorder, Radio und was sonst noch Licht und Geräusche absondert, verdunkelte sich und erstummte schlagartig.

Ich schnappte mir meine Taschenlampe, die ich zum Glück immer im Büro in greifbarer Nähe liegen habe und ging in den Laden. Auch dort war alles dunkel. Während die Kollegen alle Kunden evakuierten, erkundige ich mich in der Nachbarschaft nach der dortigen Situation. Aber auch dort war alles dunkel. Wir hatten also einen Stromausfall im Stadtteil und ich war gespannt, wie lange es wohl diesmal dauern würde, bis wir weiterarbeiten können.

Während wir noch mit einer Kundin an der Tür scherzten, war der Strom aber auch schon wieder da. :-)

Schmuddelring

Vor einigen Tagen ist mir auf einer alten Rechnung eines kleineren Getränkelieferanten eine Verschmutzung aufgefallen. Ganz offensichtlich hatte ein unaufmerksamer Zeitgenosse darauf eine Flasche abgestellt, an der Getränkereste herunterliefen.

Nun fiel mir auf einer neuen Rechnung wieder dieser Ring auf. Und weil die erste (bewusste) Begegnung erst ein paar Tage her war, hatte ich die Form und Farbe noch ziemlich genau im Kopf und so wunderte ich mich, dass die beiden Ränder zumindest vom Prinzip her sehr ähnlich sind.

Und da bemerkte ich es erst: Die Ringe sind nicht nur ähnlich, sondern exakt gleich. Sie sind nämlich auf das Briefpapier aufgedruckt. Lustige Idee jedenfalls... :-)


Leergutrekord

Insgesamt haben wir es hier gestern auf abgegebenes Leergut im Gesamtwert von 893,62€ gebracht.

Das dürfte den bisherigen Rekord darstellen. :-O