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Nationalgetränk

Zwei nette Kundinnen haben mich eben nach Martini gefragt. Mit der einen ging ich vor und zeigte ihr die Auwahl. Sie freute sich und um den Moment mit der freundlichen Dame zu verlängern schwärmte ich ihr vor, wie schön man den doch wunderbar pur mit viel Eis und einem guten Buch in der Hand gemütlich im Sessel sitzend genießen kann.

Da kam ihre Freundin dazu, die ihrerseits ins Schwärmen geriet: "Ihr habt ja Sternmarke hier."

"Ja", sagte ich mit einem Grinsen "Billiger Fusel."

Sie verteidigte sich: "Neeee, das ist das Nationalgetränk auf Föhr [Anm.d.Red: Stimmt sogar.] und wir kommen auch aus Föhr."

Oops, Fettnäpfchen. Aber sie nahmens mit Humor und wollten ja sowieso den Martini haben und nicht den billigen Fusel die Spirituosen-Spezialität.

(Falls ihr beiden das hier zufällig irgendwann mal zu lesen bekommt: Schönen Gruß vom Shopblogger aus Bremen. :-) )

Interessante Technik

Ein reichlich kaputter Typ gab zwei Gebinde Leergut ab, in dem sich einst Inhalt aus dem untersten Preissegment befand.

Danach schlich er noch recht "verdächtig" durch den Laden. Ich sollte irgendwann mal versuchen, dieses Gefühl irgendwie in Worte zu fassen und hier niederzuschreiben. Wenn man jahrelang mit Menschen zu tun und im Laufe der Zeit schon viele Dutzend Ladendiebe der unterschiedlichsten Kategorien (Von der armen Oma bis zum professionellen Drogenbeschaffer) beobachtet und erwischt hat, entwickelt man irgendwie ein Gefühl dafür, wer "klauverdächtig" ist und wer nicht. Dieser Mann war es definitiv.

Auf Irrwegen schaffe er es schließlich zum Spirituosenregal. Dort schaute er sich recht umständlich die einzelnen Sorten an und befummelte schließlich an einer Flasche Wodka das Sicherungsetikett. Drehte es und zog daran, vermochte es allerdings nicht abzureißen.

Danach stellte er sich an der Kasse an, denn schließlich hatte er noch seinen Leergutbon einzulösen.
Ohne ihm erkennbar zu unterstellen, dass er etwas klauen wollte, beschloss ich dennoch, ihm zu zeigen, dass er hier nicht "anonym" ist. "Die gehen ganz schön schwer ab", sprach ich ihn an der Kasse an, ohne eine bestimmte Reaktion zu erwarten.

"Ich finde das eine ganz interessante Technik. Die sehen ja aus wie die Plomben beim Zoll. Sollen wohl verhindern, dass geklaut wird."

Ach, was.

Biometrische Zugangskontrolle

Bis eben war ein Mitarbeiter der Firma Easydentic hier bei mir im Laden. In der Vergangenheit hatte schon öfter jemand von dem Unternehmen bei mir angerufen und versucht, mir die Produkte zu verkaufen. Bislang habe ich immer erfolgreich abgelehnt. Diesmal wollte ich den Aufwand für Easydentic erhöhen und habe den Vertreter kommen lassen - und wer weiß, vielleicht wäre ja sogar das eine oder andere für mich interessante Angebot dabei gewesen.

Rund zweieinhalb Stunden haben wir eben geredet. Darüber, wie und wer hier Zugang hat und welche Türen warum abgeschlossen und durch wen zu öffnen sind. Vor allem war in dem Zusammenhang natürlich unser neu geschaffener Lagerraum interessant, den wir bislang sehr erfolgreich mit einem Zahlenschloss gesichert haben.
Nun musste ich dem Herren in einem Punkt zustimmen: Eine Zahlenkombination ist tatsächlich nicht 100% sicher. Es können einem Neugierige über die Schulter schauen, abgenutzte Tasten verraten den Nutzungsgrad, uneherliche Mitarbeiter könnten den Code weitergeben, und ehemalige Mitarbeiter könnten die Zugangsmöglichkeit sogar selber missbrauchen.

Nachdem wir uns darauf geeinigt hatten, dass eine biometrische Zugangskontrolle durch einen mit dem Türöffner kombinierten Fingerabdruckscanner in diesem Fall ganz deutlich Abhilfe schaffen würde.
Zuerst zeigte er mir das "reguläre" Angebot:
"Easytouch" Fingerabdruckleser: 4900,-€

Installation: 1500,-€

Monatliche Wartung: 260,-€
Ich lachte und freute mich über das derzeit vorhandene Codeschloss. Für das kleine Vermögen kann man sich ja wer weiß wie viele Stangen Zigaretten klauen lassen.

Aber er fuhr fort: Ich soll das System ja auch gar nicht kaufen, sondern es wäre für eine kleine Anzahl Unternehmen jeweils ein Kontingent von 15.000 Euro festgesetzt worden. Für diese Summe würde Technik installiert werden können. Ich sei auch ausgewählt worden, an diesem Programm teilzunehmen. Als Gegenleistung müsste ich mich für die Referenzliste von Easydentic zur Verfügung stellen, dazu auf meinem eigenen Briefpapier ein Empfehlungsschreiben verfassen und ein paar weitere Firmen für eine Easydentic-Anlage zu empfehlen. "Klar", dachte ich mir, "kein Problem."

Einzig die Installationkosten könnten nur zu einem Teil übernommen werden. 900,-€ würden für mich bleiben. Aber in dieser Summe wären immerhin alle Technikerstunden, Montagematerialien, Einrichtung und Einweisung inbegriffen. Ich empfand selbst das als relativ viel Geld, zumindest in Relation zu den Verhältnissen hier und dem zu sichernden Raum. Auf Flughäfen oder in Banken zum Beispiel wäre das natürlich nur eine sehr geringe Anschaffung im Verhältnis zu den zu schützenden Objekten.

Nach zähen Verhandlungen kam mir der Marketingmensch so weit entgegen, dass der monatliche Wartungsvertrag ("Rundum Sorglos Paket") mich nur 130,-€ kosten würde.
Ich überlegte: Ein paar Empfehlungen, einmalig 900,-€ und monatlich 130,-€, mindestens vier Jahre lang. Das sind ziemlich genau 8500,-€ brutto. Für das Geld könnte ich mir alle zwei Monate ein neues Codeschloss (z.B. so etwas) kaufen. Aber das sagte ich ihm nicht.

Nachdem alles aufgeführt und besprochen war, folgte das obligatorische rhetorische und nie ehrlich mit "nein" zu beantwortende "Das klingt doch gut, oder?". Natürlich klang es gut und die Sicherheit wäre ganz bestimmt 100%ig gewesen und ich bejahte diese Frage. "Dann sind wir Partner?", fragte mich der Mann, während er mir die Hand zum besiegelnden Handschlag hinhielt.

"Moooooment", sagte ich. "Ich brauche etwas Bedenkzeit dafür."

"Kein Problem. Ich gehe so lange eine Zigarette rauchen."

"Nein, nein. Ich meinte, ich muss da mal eben ein oder zwei Tage drüber nachdenken. Mal eine Nacht drüber schlafen."

Er erklärte mir, dass diese Zeit nicht da wäre und dann die 15000,-€ wieder "freigegeben" werden müssten: "Zu Beginn unseres Gespräches hatte ich gesagt, dass wir hier nur mit einer Entscheidung rausgehen. Entweder wir machen das oder nicht."

"Sie meinen, ich muss mich jetzt entscheiden. Ja oder nein? Hundert Prozent oder null Prozent?"

"Genau."

"Nein!"

Er tätigte einen Anruf in dem er jemandem mitteilte, dass das "für mich" reservierte Geld wieder freigegeben werden könne. Während des Gesprächs wiederholte er mehrfach, dass ich ein ganz interessanter und toller Referenzkunde gewesen wäre.

Bestimmt. Aber wenn ich in der Vergangenheit alle Entscheidungen in dieser Größenordnung quasi an der Haustür getroffen hätte, wäre diese Firma sicherlich kein "interessanter und toller Referenzkunde" sondern ein Pleiteunternehmen.

Kein Falschgeld

Diese Münze bekamen wir von einer Kundin als "2-Euro"-Münze. Echt ist sie bestimmt und dürfte aus Russland kommen. "Falschgeld" trifft es folglich nicht ganz. Man muss nur eben aufpassen, dass einem nicht versehentlich so ein Geldstück untergejubelt wird.

Nachtrag: Wieso ich ausgerechnet auf Russich kam: Wir haben hier eine Münze, deren Beschriftung sehr nach Kyrillisch aussieht. Die etwas größeren Zeichen sind auf beiden Münzen identisch und nachdem mir zwei Kolleginnen eingeredet haben, dass das eine russiche Münze ist, habe ich's dann hier hingeschrieben. (Ich lass' das jetzt mal so stehen und verweise auf den Dateinamen des Bildes. :-) )


Keine Ähnlichkeit

Folgende E-Mail habe ich heute Morgen bekommen:
Hallo Shopblogger,

ich habe heute Ihre Website (shopblogger.de) besucht, die mir gut gefällt. Ich habe eine Seite, die Ihrer ähnlich ist, und ich frage mich, ob wir nicht gegenseitig aufeinander verweisen sollten?

Meine Website ist http://www.[...]. Ich würde Ihrer Website einen bevorzugten Eintrag auf "http://www.[...]" geben, wenn Sie dies im Gegenzug auch tun.

Bitte verlinken Sie wie nachfolgend auf meine Seite - nach Erstellung des Links wird innerhalb von einigen Tagen ein Gegenlink eingerichtet.

Bitte lassen Sie es mich wissen, wenn Sie Fragen oder Kommentare haben.
Ich hatte nur eine Frage, auf die ich bislang auch noch keine Antwort bekommen habe: Worin sieht die gute Frau eine Ähnlicheit zwischen ihrer Firmenwebsite und meinem Blog? Die Firma ist eine Handelsagentur ohne Blog aber dafür mit einem seltsamen Sortiment, das dazu nur sehr unübersichtlich dargestellt wird.