Skip to content

Ich, sprachlos.

Eine Kundin sprach mich gerade an der Kasse an:

In welche Mülltonne schmeißt ihr denn eure alten Lebensmittel?

Wie bitte?!?

In welche Mülltonne ihr alte Lebensmittel schmeißt, wollte ich wissen.

Warum?

Weil ich Hunger habe.

Lassen Sie mich herunter, ich muss mal.

Der Tipp vom Werbeblogger, mit dinner in the sky die nächste Weihnachtsfeier auszurichten, ist nicht schlecht. Im Winter dürfte es in luftiger Höhe allerdings reichlich frisch werden. Für ein Zusammenkommen in den wärmeren Monaten stelle ich mir dinner in the sky dagegen jedoch recht amüsant vor. Weniger amüsant ist der Preis: 8 Stunden kosten ja nur (ab) 8650€.

Meine Begeisterung dürfte nicht jeder teilen: In Schalensitzen festgeschnallt über Abgründen zu schweben dürfte mir als bekennendem Achterbahnfan sicherlich leichter fallen, als vielen anderen... :-)



Über einen Monat

Eine Stammkundin sprach mich gerade sehr ernst an. In der Hand hielt sie etwas sehr Flaches, das mit Alufolie umwickelt war.

Ich nahm das geschlossene Paket entgegen und sie sagte:

Diesen Schinken habe ich vor ein paar Tagen gekauft!!!

Was ist denn damit?, wollte ich wissen.

Der ist übelst abgelaufen!

Oops, sowas kann natürlich bei hunderten verschiedenen Artikeln passieren. Was mit "übelst" gemeint war, kam beim Auspacken des Schinkens ans Tageslicht: Das aufgedruckte MHD vom 2.6.2006 war inzwischen seit mehr als einem Monat überschritten. Sofort fing ich an, darüber nachzudenken, woher der Schinken stammen könnte. Immerhin machen wir hier tägliche Kontrolle mit wöchentlicher Komplettaufnahme der Kühlregale. Klar kann da mal etwas übersehen werden - aber vier Wochen hintereinander? Ich hatte schon oft das Gefühl, das Leute alte Ware aus ihrem Kühlschrank mit frisch gekaufter Ware verwechseln. Aber das würde ich dieser Kundin nicht zutrauen.

Ich war jedenfalls sehr beruhigt, als ich die aufgedruckte Marke sah: Es handelte sich bei dem Produkt nämlich um die Eigenmarke von Penny, meinem Wettbewerber an der Ecke. :-)

Staubfänger

Einer unserer Lieferanten, von dem wir Frischware bekommen, liefert Tiefgefrorenes in speziellen Thermoboxen mit. Auszug aus der aktuellen Wocheninfo:
Einer unserer Artikel hat sich zur absoluten Mangelware entwickelt: Die Thermobox. Sollten Sie noch eines dieser seltenen Exemplare ungenutzt als Staubfänger im Lager haben, bitten wir Sie, das Pfand bald einzulösen. Bei 30€ pro Box lohnt sich die Rückgabe!
Lustig formuliert. Und so herrlich trocken.
Und ich glaube, ich sollte mich auch angesprochen fühlen.

Pastis

Ob wir Pastis hätten, wollte ein Kunde wissen. Meine spontane Antwort lautete: "Nein, leider nicht."

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mich jemals ein Kunde oder Kollege nach Pastis gefragt hätte und ich gebe ehrlich zu, dass ich keine AHnung habe, was das überhaupt sein soll. Man muss ja auch nicht alles wissen. Aber man sollte wenigstens wissen, wo man die entsprechenden Dinge nachschlagen kann. Ich probierte es ganz profan über die Google-Suche und landete über eines der ersten Suchergebnisse direkt in der Wikipedia. Dort steht:
Pastis (aus dem Provenzalischen für Mischung) ist eine Spirituose aus Anis mit Ursprung in Frankreich und enthält typischerweise 40 bis 45 Volumenprozent Alkohol. Grundzutat war ursprünglich Anis.
Quasi ein extended Ouzo. Alles klar, haben wir nicht. Kann auch nicht so wichtig sein, da noch nie jemand danach gefragt hat.

In der Wikipedia steht aber noch mehr:
Bekannte Handelsmarken sind Pernod und Ricard, die heute aber zum gleichen Konzern gehören.
Zumindest Pernod habe ich hier im Sortiment und ein Blick auf die Flasche bestätigte: Anis mit Kräutern. Aber woher soll man das wissen, wenn die Kunden grundsätzlich nach "Pernod" fragen und nicht nach "Pastis"...

Fredi

Heute Morgen stand neben unserem Brotlieferanten und meiner "Gemüse-Frau" noch ein Typ vor dem Laden. Er hielt sich ein Handy ans Ohr, sprach auf Türkisch mit jemandem oder auch sich selbst und wirkte irgendwie dazugehörig. Da ich ihn nicht kannte, ging ich zuerst davon aus, dass er zum Brotlieferanten gehört. Da meine Mitarbeiterin aber auch Türkin ist, hätte er auch durchaus ein Bekannter von ihr sein können - aber dem war nicht so.
Weder der Brotfahrer noch meine Mitarbeiterin hatten mit dem Typen etwas zu tun. Er stand nicht wenig alkoholisiert vor der Tür, hielt sein Handy fest und sprach mit jemandem oder auch sich selbst und versuchte, in den Laden zu kommen. Erfolgreich schlossen wir jedoch die Tür hinter uns ab.
Einige Minuten später kam ein weiterer Lieferant. Sobald die Tür wieder offen stand, versuchte der Knilch erneut, in den Laden zu kommen. Ein Mitarbeiter und ich beförderten ihn wieder nach draussen, was allerdings gar nicht so leicht war, da der Mann ziemlich renitent war. Reines Zureden half jedenfalls nicht. Da der Angetrunkene sich beharrlich weigerte und uns dadurch sogar bei der Arbeit behinderte, drohten wir damit, die Polizei zu rufen. Er fand die Idee toll, drückte sich wieder sein Handy ans Ohr und sprach mit der Polizei. Oder mit sich selber, denn eine Nummer gewählt hatte er ja nicht. Inzwischen rief sogar einer der Nachbarn aus dem Fenster, dass der Typ verschwnden soll.

Nachdem wir die Türen erneut verschlossen hatten, stand er noch einige Minuten davor, besprach sein Mobiltelefon und klopfte gegen die Scheiben. Konsequente Nichtbeachtung sorgte wahrscheinlich letztenendes dafür, dass er dann noch nach einiger Zeit weiterging...