Skip to content

Schon Wochenende?

Hmm... schon der zweite Kunde, der mir heute, am Donnerstag, ein "schönes Wochenende" wünschte.

Habe ich da irgendwas nicht mitbekommen?!?

Neuer Auszeichner

Auch im Zeitalter von Scannerkassen kommt man oftmals nicht drumherum, Artikel auf die klassische Methode einzeln auszuzeichnen. Vor allem bei reduzierter Ware, aber auch an Einzelstücken und Ware, die auf "Wühltischen" liegt, macht dieses Sinn.

Erschreckend eigentlich, wie teuer diese Auszeichner sind. Die Geräte von Meto sind qualitativ top - aber so ein Zweizeiler kostet auch mal eben gut 160 Euro!


3 Uhren

Jeder, der Batterien verkauft, ist verpflichtet, diese auch wieder zurückzunehmen.
Wie viele andere Händler auch habe ich dazu eine Plastikbox von der Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien (GRS Batterien) in der Kassenzone stehen, in die Kunden ihre Altbatterien werfen können.
Im Laufe der Jahre habe ich schon die absonderlichsten Dinge in der Box gefunden: Funktionsfähige Standardakkus, komplette Akkupacks aus dem Modellbau, Taschenlampen, Schmelzsicherungen, Fernbedienungen, Glühlampen - und vor ein paar Tagen gleich drei Armbanduhren...


Claudi 23

Werbe-SMS:
STOP: Claudi 23 z.Zt Daheim wegen Urlaub sucht einen Herren der mich daheim besucht ! diskret und ohne finanz. Interesse !

Bei 1,99€/SMS kann ich das mit dem fianziellen Interesse nicht so ganz glauben. Abgesehen davon, plenkt Claudi und hat es auch ansonsten nicht so sehr mit korrekter Zeichensetzung.

Bodenkleber ablösen

Schön, daß es das Werbemittel Bodenkleber gibt. Originelle und auffällige Motive, die den Kunden im im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen liegen.

Unschön, daß die Hersteller diese Dinger grundsätzlich auf Material drucken, daß beim Ablösen in unzählige Stücke zerkrümelt. :-(

Unbekanntes Weißbier

Eine Kundin wollte eine Kiste Leergut abgeben - von einer Weizenbiermarke, die mir nicht bekannt war.
Die Tatsache, daß ich einen Artikel nicht führe, bedeutet ja nicht zwangsläufig, daß unser Großhändler ihn auch nicht im Sortiment hat. Und so rief ich dort an und bekam von der freundlichen Mitarbeiterin die Info, daß ich das Leergut an den Großhändler zurückgeben kann.

So macht man eine Kundin glücklich, die den schweren Kasten nicht wieder mit nach Hause schleppen mußte. :-)

Kolumnen-Kritik im Citybeat

Ich zitiere:
Kommentator: "Aber die Bace-Geschichten waren immer absolut lesenswert, dem stimme ich zu!!!!"
Bace: wieso "waren"? ich schreibe immer noch =) hatte nur keinen bock mehr auf beleidigende kommentare...auf meiner seite kommt die kolumne immer noch mehr oder weniger regelmäßig auf die startseite."
Recht hat er...

Zitate von Kommentaren aus Citybeat zu meinen Geschichten:
"Nunja - Lebenmittelgeschichten ausem Spar von Nebenan sind nicht wirklich das Pfeffer in der Souce ;-)"
"frag mich wann wir hier die ersten Blogs einer Klofrau lesen können. Bestimmt auch sehr spannend. Sowas nennt sich dann wohl Unterschichtenblog ;-) Naja, wer's lesen will?!"
" aber tut das hier wirklich jemanden interessieren, außer den Pilz selbst vielleicht. Wenn schon Blog, dann bitte einen den man auch lesen kann, ohne dabei gleich einzuschlafen."

Kann mich mal jemand trösten? Schnüff!!

Knuddel-Kefir

Vorgeschichte: Meine Frau hatte vor Jahren mal einen Kefirpilz, den sie mehr oder weniger regelmäßig mit Milch "fütterte", weshalb er dann irgendwann einging. Wie auch immer: Kefirpilze sehen aus wie Blumenkohlröschen und sind ein bißchen glitschig. Wenn man sie in einer Schüssel mit Milch bedeckt stehen läßt, entsteht ein Milchgetränk, das allgemein als Kefir bekannt und in ähnlicher Form im Handel ist. "Industriell hergestellter und im Handel angebotener Kefir entspricht normalerweise nicht dem traditionell mit Kefirknollen hergestelltem Getränk. Damit das entstehende Getränk immer den gleichen Geschmack besitzt, wird industriell mit einer definierten Mischung verschiedener Bakterien und Hefen gearbeitet, welche die komplexe Zusammensetzung der Mikroflora von Kefirkörnern nicht vollständig nachahmen können."
Kefirmilch ist sehr gesund und schmeckt nicht so säuerlich, wenn sie mit Zucker oder Honig gesüßt wird.

Im April fragte mich eine ältere Kundin, ob ich ihr einen Kefirpilz besorgen könnte. Sie hatte schon alle möglichen Quellen abgegrast und war auch im Reformhaus nicht fündig geworden. Durch die Erfahrungen mit dem Kefirpilz meiner Frau wußte ich wenigstens, wovon sie redet, in der Familie meiner Frau war aber auch kein Kefir mehr am Leben. Da ich selber auch keine Bezugsquelle wußte, hängte ich eine Anzeigenkarte ("Von Kunde zu Kunde") an unser Schwarzes Brett im Markteingang. Eine weitere Kundin las den Aushang und bat uns, ihr bitte unbedingt per SMS Bescheid zu sagen, sobald wir einen Kefirpilz gefunden hätten. Sie arbeitet auf dem Wochenmarkt bei einem Bio-Bauern und hatte auch dort bei ihren Bio-Kunden verzweifelt und vergeblich nach einem Kefirpilz gefahndet, seit sie von einer Freundin über die gesundheitlichen Segnungen des Kefir aufgeklärt worden war.
Wochenlang passierte gar nichts, bis sich dann Mitte Juli eine andere Kundin meldete, die gerne bereit war, ihren Kefir zu teilen. Die Besitzerin des Kefirpilzes wollte auch gar nichts dafür haben und war regelrecht froh, den Überschuß loszuwerden. Wir haben ihr aber trotzdem einen schönen Blumenstrauß vom "Blütenfreund", unserem kleinen selbständigen Blumenlieferanten, geschenkt.
Ähnlich wie Hermann teilen viele Leute gerne ihren Kefir, weil er wächst und gedeiht. Wenn man ihn nur pflegt. (siehe oben) ;-)
Gestern hat die jüngere Bio-Kundin ihren Kefirpilz abgeholt und ist meiner Frau vor Freude um den Hals gefallen. Da wir uns mit vielen unserer Kunden duzen, kann sowas schon mal vorkommen. Ist doch nett! Die persönliche Ebene wie in einem Tante-Emma-Laden versüßt mir immer wieder meinen Alltag. :-)
Heute Nacht um 23:32 Uhr kam eine SMS: "Ich bin total begeistert, verliebt, kraule ihm den Rücken. Hab aber Angst, etwas falsch zu machen. Ist es richtig, ihn unter Wasser zu waschen, bevor man ihn in neue Milch gibt? Ich besuch' Dich nächste Woche im Laden und frage nach, was mir noch fehlt. Danke, K."
Na, da ist der Kleine ja in gute Hände geraten :-)
Und ja, man darf ihn waschen. Nur nicht zu oft. Einmal in der Woche reicht.
Und bei uns im Pausenraum steht jetzt ein Kefir für den Eigenbedarf...


Nachtrag: Dieser Artikel erschien (absprachegemäß einen Tag früher als hier) gestern als Kolumne bei Citybeat. Ich kann „El Cheffe“ Bace, Betreiber der Neuen Welt und mein Vorgänger als Kolumnist bei Citiybeat verstehen. Er hatte die Kolumne wahrscheinlich eingestellt, weil es nur negative Kommentare gab. Wenn Kommentatoren sich in erster Linie als Literaturkritiker verstehen, macht das Schreiben echt keinen Spaß. :-(