Barzahlen(.de)

Geschrieben von Björn Harste am Montag, 2. Oktober 2017

Ein Kunde hielt mir eine Stromrechnung unter die Nase und wollte wissen, ob er die bei uns bezahlen könne. Bei REWE und Penny wäre das möglich und wenn das bei uns auch ginge, würde er das gerne nutzen.

Die Rede ist vom Service barzahlen.de, bei dem die zu zahlende Summe über einen Strichcode dem richtigen Empfänger zugeordnet wird. Kannte ich nicht und ich machte dem Kunden auch keine großen Hoffnungen, zog aber dennoch spontan wie vergeblich den Strichcode über den Scanner an der Kasse.

Ich glaube zwar nicht, dass die Edeka davon noch nichts mitbekommen hat, aber ich habe meinerseits mal eine entsprechende Anfrage bei uns an den Kundendienst gestellt.

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Kommentare

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Christian_08 am Montag, 2. Oktober 2017:

Weiß noch nicht was ich davon halte.

Interessant wäre, was das kostet. Die Gebühren müßte ja der Empfänger tragen. Bekommt der annehmende Einzelhändler auch eine Entschädigung, etwa für Integration im Kassensystem oder Kosten fürs Bargeldhandling?

Ich befürchte aber, daß das System bestimmt noch von den Behörden kaputtreguliert wird. Stichwort: Geldwäsche. Das hat man schon bei den Zahlungskarten so gemacht.

Michael K. am Montag, 2. Oktober 2017:

Der Ansatz ist interessant, gerade beim Energieversorger.

Es gibt unschöne Lebenssituationen (Konto gesperrt oder futsch oder zu Besuch hier in D), da müssen Rechnungen in der Bankfiliale über eine Bareinzahlung auf ein fremdes Konto erledigt werden. Geht bei vielen Banken gar nicht mehr (Sparkasse Offenbach kann es z. B. nicht; noch nichtmal zu einer anderen Sparkasse), andere nehmen heftig Entgelte dafür (1-2 % vom Überweisungsbetrag, mind. 15 €). Wer eine schlechte Bonität hat, darf auch noch 15 € pro Überweisung zahlen.

Für solche Sachen könnte ich mir das Modell vorstellen.

Alexander M. am Montag, 2. Oktober 2017:

Daß die Sparkasse Offenbach das nicht KANN, halte ich für eine Schutzbehauptung von denen. Technisch möglich wäre es mit den Systemen ihres IT-Providers problemlos. Die Frage ist eher, ob die Sparkasse Offenbach das evtl. nicht WILL. Ist halt für die Banken ein relativ aufwändiges Geschäft, welches, wenn man es korrekt, d.h. aufwandsgerecht, bepreisen würde, immer für heftige Diskussionen sorgen würde.

Michael K. am Dienstag, 3. Oktober 2017:

Selbstverständlich ist es technisch kein Problem eine Bareinzahlung auf ein fremdes Konto zu buchen. Die Sparkasse Offenbach bietet diese Dienstleistung aber nicht (mehr) an.

Das Preis- und Leistungsverzeichnis der Sparkasse Offenbach ist im Übrigen so toll, dass im Internet der Hinweis zu lesen ist: "Das Preis- und Leistungsverzeichnis ist in unseren Filialen einsehbar." Reichlich intransparent das Ganze.

Irgendwie schaffen sich die Sparkassen-Filialen vor Ort selbst ab:

Bareinzahlung, Devisen: In der Praxis hat die Reisebank derlei Geschäftsvorfälle (Bareinzahlung, Devisen etc.) mit besserer Wettbewerbsfähigkeit übernommen.

Online-Banking: Können Internetbanken besser.

Kreditgeschäft: Können andere günstiger und besser.

Wertpapiergeschäft: Können andere besser.

E-Geld: Trend verpennt, Giropay kann als hilfloser Versuch gewertet werden. Der Zug ist längst abgefahren.

Auslandsüberweisungen: Können bei kleineren Beträgen andere besser, z. B. TransferWise oder Western Union.

Virtuelle Währungen (z. B. Bitcoin): Darum kümmern sich andere Banken, z. B. Fidor.

barzahlen.de: gute Idee, aber leider nicht von der Sparkasse.

Spezialität der Sparkasse Bremen: HBCI abschaffen und Online-Banking-Kunden den Kontoauszugsdrucker ab November 2017 zu streichen. Wieder ein Grund mehr, nicht in die Filiale zu gehen.

Ich sehe da leider wenig Innovatives bei den Sparkassen, und das ist nicht gut.

matthiasausk am Montag, 2. Oktober 2017:

.. und den fälligen Betrag zahlen die Leute mit der Karte ... letzthin erlebt, wird wohl bei dm gewesen sein.

Azubi Mehdi am Montag, 2. Oktober 2017:

Wäre eine nette Sache.
Meine Bank ( N26 ) bietet Ein- und Auszahlungen über das Barzahlen-System an.
Ich finde es super

yourrs am Montag, 2. Oktober 2017:

am schönsten ist's wenn die Kassierer dass System mit der Auszahlung noch nicht kennen und dann von Dir Geld das Geld verlangen was sie auszahlen müssen

Rumpel am Montag, 2. Oktober 2017:

Obendrein kündigen sie auch noch gerne Kunden wenn diese zu häufig Bargeld ein oder auszahlen.

Toller service!

Kappe am Montag, 2. Oktober 2017:

Einerseits bietest du Bargeldabhebung an um weniger Geld in der Kasse zu haben. Andererseits überlegst du Bargeld für Rechnungen anzunehmen. Klingt für mich widersinnig. So tolle Gebühren wirst du dafür bestimmt nicht bekommen.

Michael K. am Dienstag, 3. Oktober 2017:

Es noch einen anderen Aspekt: Holt man sich durch diese Dienstleistung eine Klientel in den Laden, die ihre Meinung intensiv zu vertreten weiß und die nicht unbedingt der Wunschkundschaft entspricht?

Ich habe bei so mancher Postbank-Partnerfiliale z. B. den Eindruck, dass sich der Kioskbetreiber das Ganze etwas besser vorgestellt hatte (sowohl was die Provision angeht als auch die soziale Kompetenz seiner Kunden betreffend).

Michael K. am Freitag, 13. Oktober 2017:

Ich hatte gestern in der Postfiliale, die ein Postbank-Finanzcenter ist) ein interessantes Erlebnis.

Der Kunde vor mir wollte eine Bareinzahlung auf ein fremdes Konto tätigen, und zwar in Höhe von 40 €. Ging nicht, weil er keinen Ausweis dabei hatte. Die Art und Weise, wie der Kunde abserviert und weggeschickt wurde, war bemerkenswert.

Die Situation wäre mit barzahlen.de eine entspanntere und kein Problem gewesen.

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