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Differenz! Betrug!! Polizei!!!

Meine Kassiererin rief mich nach vorne, um ein Problem zu klären. Ein Kunde, der kurz zuvor einen kleineren Einkauf bar bezahlt hat, behauptete nun, zu wenig Wechselgeld herausbekommen zu haben. Er hätte nur auf zehn Euro Wechselgeld bekommen, hatte meiner Mitarbeiterin allerdings beim Bezahlen angeblich einen Fünfziger gegeben.

Ich hasse sowas. Meistens haben in solchen Fällen nämlich erfahrungsgemäß die Kunden Recht und so steht man selber (als Laden) dann nicht so glänzend dar.

Dennoch kontrollierte ich den Sachverhalt auf der Videoaufzeichnung. Meistens kann man nämlich schon anhand der Farbe der Banknoten ziemlich genau sehen, welcher Schein dort den Besitzer gewechselt hat. Leider haben sowohl der Kunde als auch meine Mitarbeiterin ihn in einem solchen Winkel gehalten, dass er auf dem Video kaum zu erkennen war. Er schimmerte rosa (hinweis auf einen Zehner), aber es hätte auch im Zweifelsfall durchaus bräunlich (50er) sein können.

Aber eindeutig hat sie den Schein in eines der für die kleineren Banknoten vorgesehenen vorderen Fächer in der Kasse gesteckt. Da zwischen den Fünfern und den Zehnern keine 50€-Note steckte, war die Sache für uns klar. Aber der Mann war damit nicht einverstanden und wurde demonstrativ immer lauter.

Gut, dann gab es nur noch eine Chance: Kassensturz. Ein Kollege löste die betroffene Kassiererin ab und mit drei Leuten zählten wir den Inhalt der Kasse und verglichen das Ergebnis hinterher mit dem im Kassen-PC hinterlegten Soll-Umsatz. Wenig überraschend war, dass auf Anhieb nur ein paar Cent fehlten und so bekam der Kunde von uns keine Vierzig Euro ausgehändigt. Er wurde noch lauter und drohte damit, die Polizei einzuschalten und dann zusammen mit der Polizei hier die Kasse nachzurechnen. Wir sollten uns auf was gefasst machen und so würden wir nicht davonkommen.

Ob er sich nun einfach nur getäuscht hatte, oder ob das tatsächlich ein mutwilliger Betrugsversuch war, kann ich leider nicht sagen. Wenn ich mit meiner Erfahrung hier auf ein Ergebnis wetten könnte, würde ich ohne zu zögern auf die Sache mit dem versuchten Betrug setzen.

Er kam dann übrigens nicht wieder.

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Kommentare

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Pünktchen am :

Warum hat er dann nicht gleich die Polizei gerufen? Die werden mit Sicherheit auch nichts zu tun haben und postwendend auftauchen und nachrechnen. Dürften die das überhaupt "einfach so"?

Madner Kami am :

Servicewüste Deutschland. ;P

Blub am :

Angenommen, ihr würdet wirklich systematisch um Wechselgeld betrügen (wovon ich absolut nicht ausgehe): Da wäre es doch völlig dumm erstmal wegzugehen und mit der Polizei wiederzukommen. In der Zwischenzeit hat der Betrüger sämtliche Differenzen bereinigt und die Kasse wird centgenau mit den Buchungen übereinstimmen...

Ich tippe also auch auf Betrugsversuch. Will nicht wissen, wieviele Menschen sich von einem herumkrakeelenden Asozialen einschüchtern lassen.

Michael K. am :

Eine schöne Lösung wäre, konsequent jeden Schein durch einen Geldscheinprüfer laufen zu lassen. Diese Geräte sind programmierbar und zeigen im Display eine Gesamtaddition der geprüften Scheine bzw. den Wert des letzten Scheins. Das würde bei der Orientierung im Zweifel sehr helfen und schützt gleichzeitig wirksam vor Falschgeld.

pflaegermeister am :

Klar war das ein mutwilliger Versuch, sonst wäre er wieder erschienen oder hätte Anzeige erstattet.
Der hat halt drauf gebaut, dass die Kassiererin pariert und das Geld rausgibt.

Klodeckel am :

Der Vorfall ist ein weiteres gutes Argument für die Anschaffung von Überwachungskameras in HD-Qualität.

Da hätte ein kurzer Blick in die Aufzeichnung gereicht und die Sache wäre geklärt gewesen. Ich versteh ehrlich gesagt nicht, warum Björn da nicht schon längst auf- bzw. nachgerüstet hat.

Tusoalsob am :

Villeicht das nächste mal nett anbieten beim grossen Kassenabgleich amabend noch mal exact anchzuzählen und dann das Geld notfalls an der Adresse zu senden oder anzurufen.

Bei den ausreden warum er keine Adresse hinterlegen kann oder warum er grad wirklich keine Telefonuummer hat, kann man dann die Betrüger schnell erkennen, oder die Daten der Polizei mitschicken.

Aber ich schätze mal das du den so schnell nicht wieder sehen wirst.

Michael am :

Über jeder Kasse eine Kamera an der Decke, welche genau den Bereich an der Kasse in Nahaufnahme filmt, in dem die Geldübergabe stattfindet (evtl. noch mit Kunde, der das Geld aus der Geldbörse holt).

Wäre das nicht eine Hilfe in solchen Fällen?


(Natürlich müsste die Kamera so ausgerichtet sein, daß sie nicht den Kassiererinnen in den Ausschnitt schaut ... und den Kassierern aufs Gemächt (Männer machen da manchmal was...))

Sascha am :

Das hatte Lidl mal kurz. Leider ist in dem Bereich aber nicht nur die Barzahlung, sondern auch die Kartenzahlung samt PIN-Eingabe. Mittlerweile hat Lidl die wieder abgebaut.

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