Delmenhorster Straßenbeleuchtung

Geschrieben von am Dienstag, 9. August 2005

Wer in Delmenhorst spät abends oder früh morgens unterwegs ist, braucht einen guten Orientierungssinn: Seit einigen Tagen wird im gesamten Stadtgebiet die Straßenbeleuchtung abends nicht mehr mit der Dämmerung aktiviert, sondern erst Stunden später bei völliger Dunkelheit. Dem entsprechend werden die Lampen morgens sehr früh wieder abgeschaltet.

Ich halte diese Maßnahme für nicht gut. Es ist geplant, pro Jahr 50.000 Euro einzusparen - pro Bürger und Monat entspricht das rund 5 Cent. Meiner Meinung nach sollte dringend versucht werden, an anderer Stelle zu sparen. Das Risiko für Fußgänger und Radfahrer halte nicht nur ich für erheblich. Auch in der lokalen Presse wurde inzwischen mehrfach darüber berichtet.

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Kommentare

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mav am Dienstag, 9. August 2005:

Sei froh, dass sie überhaupt noch das Licht anknipsen. Es gibt in Deutschland Städte (!), die müssen so sehr sparen, dass Nachts jegliche Beleuchtung - inklusive Ampeln - ausgeschaltet sind.

rüdiger am Dienstag, 9. August 2005:

Da ist ja DD (DunkelDeutschland) schon fast bis nach Ostfriesland gekommen.
Bald gehen dann überall die Lichter aus. ( ein bischen Polemik muß sein :-; ) Aber im Ernst, wenn es ums Sparen auf anderer Leute Kosten geht, waren die momentan Mächtigen schon immer sehr kreativ. (Politiker sparen an der Bevölkerung,
Manager an den Mitarbeitern u.s.w.)

Mannix am Dienstag, 9. August 2005:

Damit macht's Delmenhorst quasi umgekehrt zu uns hier im Coburger Landkreis: Die Straßenbeleuchtung ist zwar seit Beginn der Dämmerung und bis zum Sonnenaufgang an, jedoch schaltet unsre Verwaltung zwischen 1 und 4 Uhr mal eben zwischendrin ab (Ausnahme: Samstag auf Sonntag, wohl wegen der Nachtschwärmer). Ist mir schon häufig passiert, dass ich mein Vehikel aufm Parkplatz abstelle, die restlichen 50 Meter bis zum Gartentor laufen will und es auf halbem Weg auf einmal schwarz um mich wird.

Als Kontrastprogramm leuchten vor dem Fenster meiner Studentenbude in Bamberg durchgängig nachts gleich drei Halogenleuchten...Bis ich mich auf diese Helligkeit zum einschlafen umgewöhnt habe, dauert's immer ne gewisse Zeit.

SvenK am Dienstag, 9. August 2005:

Das sind da die gleichen Leute die argumentieren, dass Kameraüberwachung wichtig für die öffentliche Sicherheit sei. Anstatt den Orwellschen Staat heraufzubeschwören sollten sie lieber in den Hauptsicherheitsaspekt Nr. 1 (nicht nur im Bezug auf Kriminalitaetsprävention sondern auch gerade im Bezug auf Unfallprävention) inverstieren. Strassenbeleuchtung hat urbane Zivilisation überhaupt erst möglich gemacht.
Die Herren Stadträte sollen sich mal bitte düstere Filme ansehen und sich überlegen was das Furchteinflössenste an einer dunklen Strasse ist: Die Abwesenheit von Kameraüberwachung oder die fehlende Beleuchtung.
WO LEBEN DIESE LEUTE EIGENTLICH???

Thorsten am Dienstag, 9. August 2005:

Ist hier bei mir in Oberursel leider auch schon seit einigen Monaten der Fall, bei uns wird jede zweite Lampe ausgeschaltet und dadurch sollen 12.000 Euro gespart werden... Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich das rechnet.

Ltr am Dienstag, 9. August 2005:

die haben doch alle nen Knall (wohne in Berlin da sind nur einige Lampen im Park aus was ich schon eine Frechheit finde.

icewind am Dienstag, 9. August 2005:

Ein schritt in die richtige Richtung... Ich habe das pech, an einer viel befahrenen Straße direkt gegenüber einer Straßenlaterne zu schlafen. Ich habe also die Wahl

Im Sommer: Entweder Rolladen runter und vor Hitze ersticken, oder rolladen oben lassen und vor helligkeit (und Straßenlärm) nicht schlafen können.

Im Winter: Egal, da ists Tags wie Nachts dank bewölktem Himmel und Straßenlaterne eh immer gleich hell.

Ralf am Sonntag, 14. August 2005:

Ich bin erst 36 , aber jetzt habe ich einen Eindruck, wie im Krieg gewesen sein muß, wenn man alles verdunkelt hat, weil die Bomber kamen.
Warscheinlich müssen erst mehr Überfälle geschehen oder Menschen im Strassenverkehr vermehrt sterben, damit Politiker merken, daß nicht alles gut ist woran man sparen sollten.
Vielleicht sollte man alle Bankette der Stadt Delmenhorst für ein Jahr streichen. Was das wohl bringt???
Aber das würde ja unsere Politker treffen und nicht den Bürger.
Jeder ist sich selbst der nächste und die Politiker sind sich selbst besonders nahe.
Ihr sollt Politik für uns machen nicht unsere Sicherheit gefährden.
Ralf

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