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Zukunftsplanung

Ein offensichtlich schon sehr alter Mann sprach eine Kollegin an und erkundigte sich bei ihr, ob wir wohl Eisbergsalat hätten. Meine Mitarbeiterin begleitete den Kunden zur Gemüseabteilung und zeigte ihm dort aus ein paar Metern Entfernung mit ausgestrecktem Arm die Ecke mit den Salaten. Er brauchte aber noch mehr Hilfe:
Und was davon ist jetzt Eisbergsalat?

Das sind diese runden Köpfe mit der Folie drumherum.

Aha. Ich glaube, ich muss da noch viel lernen.

Naja, man muss ja nicht alles kennen.

Ich bin überhaupt kein Hausmann, wissen Sie?

Ach, wenn's bis jetzt doch immer ging…

Und was mache ich, wenn meine Frau stirbt?
Schluck. :-O

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Kommentare

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Max am :

In England ist alles verschweißt und etikettiert. Und selbst eine Packung Trauben hat ein "Display Until"-Datum drauf. Find ich gut, sowas. Da weiß ich, wann die Sachen nicht mehr gut sind - bzw., wie "frisch" das ist oder ob der Laden nur wochenalte Sachen verkauft.

Klodeckel am :

Ich kannte tatsächlich mal einen älteren Herrn, der sich in den letzten Jahren seines Lebens, die er alleine verbringen musste, nur noch von Fertigmenüs von z.B. Bofrost ernährt hat. Einfach aus dem Grund, weil er nie gelernt hatte, selber zu kochen. Dabei war er Zeit seines Lebens ein Liebhaber von anständiger Hausmannskost "nach Muttern Art".

Ich stell mir das unheimlich bitter vor. Da sehnt man sich stets nach ein paar deftigen Bratkartoffeln mit Speck, einer ordentlichen Rinderroulade mit brauner Soße oder mal einem hausgemachten Kartoffelsalat mit selbst angerührter Majonaise, und kriegt doch nur diesen lieblos maschinell produzierten Kram auf Plastiktellern mit Alufoliendeckel.

SO möchte ich nicht alt werden. Und muss ich zum Glück auch nicht, da ich schon in jungen Jahren eine umfangreiche Kochausbildung erfahren durfte. :-)

Miery am :

Kochen kann man lernen. In jedem Alter. Was meist das Problem ist: Wenn die Hausfrau plötzlich stirbt, muss man (neben dem Problem, mit seiner Einsamkeit klarzukommen) ja nicht nur kochen, sondern auch saubermachen, waschen, bügeln, einkaufen. Alles alleine.

Ich glaube auch, dass Bofrost von solchen Fällen lebt. Mit dem Eismann hatte ich schon eine entsprechende Unterhaltung. Aber ich wohne ohnehin in einem Alteleuteviertel und sogar der Supermarkt um die Ecke hat einen Lieferdienst für ältere Menschen.

Das ist schon ein großer Fortschritt. Meine Oma ist, als sie zum Schluss alleine gelebt hat, immer mit dem Taxi zum Einkaufen gefahren. Das haben damals viele ältere Menschen so gemacht.

Abbo T.Karin am :

Wenn man lange gemeinsam gelebt hat, wurden die Pflichten meist gerecht verteilt. Einer kümmerte sich um den Haushalt, der andere um die Finanzen und die Steuererklärung... Darauf konnte man sich blindlings verlassen und mußte sich nicht damit befassen. Wenn dann einer stirbt, ist die Hilflosigkeit groß. Für alte Leute kann es schon problematisch sein, zu begreifen, wie man mit der EC-Karte an Bargeld kommt.
Sicher hat sich die Gesellschaft mit steigendem Altersdurchschnitt schon recht gut auf solche Probleme älterer Menschen eingestellt. Trotzdem sollte man auch in einer Partnerschaft versuchen, die Arbeitsteilung so zu gestalten, daß man notfalls auch alleine klarkommt. Man kann plötzlich alleine dastehen auch ohne, daß jemand gestorben ist.

Klabund am :

Ja solche Fälle kenne ich auch. Wobei sich mein Mitleid dafür in Grenzen hält. Man sollte eben vorher anfangen zu lernen, bevor es zu spät ist. Das Argument "früher war das anders" zieht nicht wirklich - zum einen weil heute nicht früher ist, und auch "früher" gab es schon Männer, die kochen konnten.

Belegthondion am :

Ich hatte mal nen Chef, desse Frau bekam, als er so Ende 50 war, eine Krebsdiagnose mit der Prognose "binnen weniger Monate tödlich und nicht behandelbar". Er, vorher auch nie groß im Haushalt aktiv, bekam von seiner Frau Unterricht und hat alles gelernt und im Anschluss gerne und gut gekocht und mit Leidenschaft gebacken. Davon haben wir auch öfter bei der Sonntagarbeit profitiert. Er kam dann mit Kuchen vorbei...

Ein paar Jahre später ist er ebenfalls ziemlich "kurzfristig" an Krebs verstorben.

Jürgen am :

Schade, ich hoffte die Frau hätte den Arzt damals für diese Diagnose bestochen

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