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Ragout Fin

Geschrieben von Björn Harste am
Eine Kundin suchte Ragout Fin. "Etwas Gutes" wollte sie haben, da es für ihre Geburtstagsgäste sein sollte. Meine Mitarbeiterin zeigte ihr die unterschiedlichen Sorten: Von einem Hersteller mit reinem Kalbsfleisch, von anderen Herstellern (zum deutlich günstigeren Preis) mit einem Mix aus Geflügel- und sehr wenig Kalbsfleisch.

Nach kurzer Beratung stapelte sich die Frau vier Konservendosen zum Preis von jeweils rund sechs Euro in ihren Einkaufskorb. "Soll ja schon was Gutes sein, was ich meinen Gästen zum Fünfzigsten hier anbiete."

Das war aber wohl doch mehr eine Ausrede, weil sie nicht zugeben wollte, dass ihr die Sorte zu teuer war. Die vier Dosen fanden wir nämlich später dort im Regal, wo die günstigeren Ragouts stehen.

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Kommentare

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Klodeckel am :

Ich denke, das ist eine Generationsfrage. Viele ältere Menschen genieren sich einfach, zuzugeben, dass ihnen etwas zu teuer ist. Sie denken, das wäre gleichbedeutend mit "das kann sich der Kunde nicht leisten", "der verdient nicht genug, um das bezahlen zu können". Oder mit anderen Worten: Er gehört zu den "armen Leuten".
Diese Menschen besitzen noch so etwas wie Schamgefühl. Etwas, was der jüngeren Big Brother Generation ja fast vollständig abhanden gekommen ist.

SaltyCat am :

Wobei sich das Schamgefühl hier wohl zu einem nicht geringen Anteil auf die Diskrepanz zwischen "Es muss etwas Gutes sein!" und dem letztlich gekauften Produkt beziehen dürfte.
Oder anders ausgedrückt - hätte sie anfangs nicht so dick aufgetragen, wäre da auch kein Grund zum Schämen gewesen.

Oliver am :

Herrlich, Dosenfraß für Gäste! Ich hoffe, sie hat sich für das billige Zeug entschieden, weil sie sich gesagt hat: "Wenn ich mich schon blamiere, dann spare ich wenigstens Geld."

DJ Teac am :

Immerhin war es ja zum Fünfzigstem!
Es wird also vermutlich das gute Plastikbesteck aus dem Schrank geholt :-)

SaltyCat am :

Das ganze passt irgendwie zu einer Folge der "Wahren Stunde" auf Alsterradio (Hamburg) vor ein paar Wochen ... Da hat eine Arzt-Ehefrau "gebeichtet", dass sie zu den hochgestochenen Empfängen ihres Mannes immer vorher den Wein aus den teuren Flaschen abzapft, für den Eigenbedarf wegstellt und die Flaschen mit Discounterware wiederbefüllt. Soll bisher keinem der selbsternannten Experten aufgefallen sein ;-)

Oliver am :

Das hört sich irgendwie nach dem Klassiker „Brust oder Keule“ an.

Nick am :

Bei den selbsternannten Experten korkt doch auch Wein mit Plastikkorken oder Drehverschluss.
Wenn du dann das gleiche Glas nochmal hinstellst, ist er plötzlich gut.

JuliaR am :

Ich glaube nicht dass das eine Generations-Frage ist. Auch jüngere Kunden stellen oft erst zu spät fest dass ihnen ein Artikel zu teuer ist. Sehr beliebt sind da unsere Tüten von der Fleischtheke, die wir regelmäßig hinter Toilettenpapier oder ähnlichem finden...... :'(

Oliver am :

Ich verstehe das Problem nicht, Produkte von der Fleischtheke finden sich bei mir regelmäßig hinter dem Toilettenpapier! ;-)

SaltyCat am :

Befindest Du Dich zu dem Zeitpunkt in der Regel noch im Laden? :-O ;-)

Oliver am :

Natürlich, wenn dieser Laden sowohl Zubereitungs-, Verzehrs- und selbstverständlich auch Verdauungsmöglichkeiten bietet.
Also nein!

The other one am :

Die eigentliche Verdauung läuft ja noch relativ dezent ab. Erst wenn die Endprodukte der Verdauung wieder Tageslicht erblicken sollen wird es etwas schwieriger.

The other one am :

Naja, noch schlimmer wäre es sicherlich, wenn die Kunden aus der Not heraus das Toilettenpapier auspacken und damit kreativ werden.

http://i56.tinypic.com/2jcve43.jpg

SaltyCat am :

Nicht einmal ansatzweise so schlimm, als wenn Julia das Toilettenpapier hinter der Fleischtheke fände ...

Franky am :

lolololol Elitehartzer.

DJ Teac am :

Ich bitte vom Alkoholkonsum abzusehen bevor man im Internet surft. :-O

Robert87 am :

...das „lol – ol – ol“ liest sich auch irgendwie komisch…
„lol“, „loool“ ode „rofl“ wären ja annehmbar aber „lololol“ (lol-ohl-ohl-ohl)..?
Naja die Geschmäcker sind verschieden. :-P

Mit Aussagen von wegen „soll was gutes sein“ wäre ich vorsichtiger…
Anstelle des Kunden hätte ich zumindest den Anstand die Dosen wieder ins richtige Regal zu stellen…

The other one am :

Abkürzungen sollte man auch nicht (laut) lesen, das wird auch auf Deutsch dann sehr schnell recht seltsam.

Mr.Burnett am :

Fernab der Verurteilung des Verhaltens, ist Dosenware für 6 Euro das Stück nicht arg krass, wenn ich überlege, dass ich für das gleiche Geld schon feine Frischware bekomme?

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