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Vor Gebrauch des Mundwerks Hirn einschalten

Kunde:
Warum gibt es hier eigentlich so viel von diesem Bio-Scheiß? Den überteuerten Müll braucht doch kein Mensch.
[...]

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Kommentare

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prosec am :

mit dem zweiten Teil seines Satzes hat er ja Recht - zum ersten Teil: es gibt den Bioscheiss halt, weil ihn die Leute kaufen!

Troll-Ex am :

Vor Gebrauch der Tastatur, Hirn einschalten.

Joe am :

Die Antwort ist doch einfach: Den Ladendieben muß man schließlich auch was bieten. :-D

L-Roy am :

Wollte der Mann eine Grundsatzdiskussion über Sinn und Unsinn von "Bio"-Produkten führen, wäre der örtliche Supermarkt bestimmt der falsche Ort, von der Wahl des Tons mal abgesehen. Schließlich folgt der Supermarktinhaber vor allem aus wirtschaftlichen Gründen der Nachfrage und bietet diese Ware an. Von daher wäre die simple Antwort wie in #1 geschrieben: "Weil die Leute es kaufen wollen."

Max am :

Der wird halt auch nur geklaut.

Gerhard Zirkel am :

Er hat halt den Sinn nicht verstanden - gibt auch Leute die mit dem Cayenne zum Biomarkt fahren und gar nicht merken was sie da tun ... - wobei besagter Kunde da sicher nicht dazugehört :-)

Gerhard

Nell am :

Bio-schmio
Ich bin gelernte Landwirtin und habe auch auf biogetrieben gearbeitet.
Meine meinung ist, wer sich unbedingt den biokram reinziehen will solls doch. Wenn sich leute interessieren erzähle ich sehr gerne warum ich mir das nicht antue, der blick hinter die kulissen ist zum teil sehr abträglich.
Wenn ich meine Lebensmittel nicht direkt ab hof bekomme, kaufe ich deutsche produkte aus konvetionellen anbau (was heute nahezu gleichbedeutend mit integriertem anbau ist, den klassischen konvetionellen anbau der 70er und 80er gibt fast nicht mehr). Auch kaufe ich lieber eier aus der Käfighaltung = weniger streß für tier= weniger medikamenteneinsatz.
Die heutige zeit hat es halt geschafft das die medien den menschen ein bestimmtes bild in den kopf geimpft hat, aber ich gebe die hoffnung nicht auf das es nur ein kurzweiliges phanomen ist und die menschen wieder mehr bezug zu den lebensmitteln und denen die sie herstellen bekommen.

Meine meinung zu bioproduckten ist: Teurer kram an dem die sogenannten bioverbände verdienen, Qualitästmäßig nicht besser als herkömmliches und zum teil nur ekeleregend wenn man weiß was dahintersteht.

So ihr biofreaks stürtzt euch auf mich, macht mir nix den ich weiß was ich weiß und ich wünsche euch viel glück beim weiteren genuß.

@ Björn, geht nicht gegen dich ich weiß das du auch nur den marktanforderungen folge leistest.

LG und frohe Ostern
Nell

OxKing am :

Interessanter Artikel.
Mit dem Kopf durch die Wand ist immer Fraglich. Aber ich stelle mir die Frage ob da nicht vielleicht auch einfach besseres Stroh und Futter und eine robustere (ursprünglichere) Schweinerasse geholfen hätte. Das ganze hört sich nämlich eher nach einem Qualitätsproblem von Rohstoffen an. Eventuell muss erst darin weiter investiert werden um Schimmelbefall etc. auszuschließen,
bzw. deutlich zu reduzieren. Ich finde dieser Landwirt hat es sich etwas zu leicht gemacht. SO macht Bio natürlich keinen Sinn. Ich denke aber dass es auch anders gehen kann.

Außerdem kann ich auch nicht beurteilen in wie weit das ein wahrer Bericht ist, oder ein tendenziöser Versuch gegen bio und öko Stimmung zu machen. Ich meine Springer und seinen Käseblättern traue ich eh keine 5 CM weit...

Nell am :

OxKing ich kann dir versichern das ich sehr vieles aus dem bericht bestätigen kann.
Bioland hat zum beispiel ein problem mit einem betrieb gehabt der kartoffeln anbaute und die kartoffeln mit dem kompostierten mist von 85 einstellerpferden düngte, die pferde sollten bitte nur dem biohafer aus eigenem anbau fressen. Das die pferdebesitzer ihr tier auch gerne mit mineralfutter oder anderem haferfreien futter füttern wollten war ein problem, aber hauptsache man überweist ihnen als bauer die mitgliedsgebühr ( die nicht grade billig ist damals ca 2500€) um den rest scheren sie sich nicht.
Bioschweine taugen zu allem nur nicht zur wust, unser metzger hat uns schon die gruseligsten geschichten erzählt wie dir Bioschweinedärme aussehen, und ohne darm keine wurst. Einen teil weiner lehrzeit habe ich in der Landesanstalt für Schweinezucht und Forschung damals noch in Forchheim heute in Boxberg verbracht. Dort wurden verschiedene Fütterungs und haltungsstudien gemacht. In den bewegungsbuchten wo die Muttersauen nicht im abferkelkäfig waren haben wir erheblich mehr totgedrückte ferkel rausgezogen, und da tut einem das herz weh, damit man sich ein bild macht muttersauen wiegen so ca 250kg ein neugeborenes ferkel ca 1,2-1,5 kg, wenn mama da vor lauter schön rascheligem stroh das kleine übersieht kriegt das noch nicht mal mehr ein quick raus und wie sie hinterher ausehen will ich gar nicht erzählen.
Du hattest die idee mit ursprünglicheren rassen. Kling im ersten moment toll, aber es gibt einfach nicht genug markt dafür es ist einfach eine spezialität, zudem haben diese tiere eine erheblich schlechtere futterverwertung und sind somit in der haltung teurer.
Die Rohstoffe wie futtergetreide und Stroh sind wetterabhänig und lassen sich zum teil schwer beinflussen, wenn dazu noch eine vorschädigung kommt wie zum beispiel insektenbefall (auf dem biobetrieb musste ich einmal meinem Meister erklären was Getreidehähnchen sind) ist das desaster perfekt.
Ich habe schon erlebt wie ein demeterbauer kindergarten kindern und deren eltern erklärte sie müssen nur die großen schwarzen körner aus dem selbstangebauten roggen raussammeln, dann können sie ohne probleme Brot zum verzehr backen. Keine sorge ich bin eingeschritten und habe erklärte das das schwarze korn nur der fruchtkörper ist und das myzel mit dem ganzen pilzgiften im ganzen korn drinsteckt und der roggen nur noch vernichtet werden kann.Ein Vater war artzt und nachdem er geblickt hat was das ist war er zutifst entzetzt und hat mich unterstützt.
Ich war aber auf dem biolandbetrieb meiner lehrzeit auch mehr wie einmal zutiefst erschrocken was für getreide wir da zum teil problemlos abgeliefert haben und das in einer großen bekannten Mühle.
Aber am schlimmsten finde ich immer noch was mit den armen hühnern getrieben wird. Der mensch beruihgt sein gewissen und macht es für die tiere nur noch schlimmer.
Hühner leben in einer sozialen strucktur die durch eine hackordnug geregelt ist, leider können die tiere diese ordnung nur bis maximal ca 20-25 tiere pro gruppe aufbauen, alles darüber ist ein entsetzlicher streß für die tiere der oft mit tod und blutigen kämpfen und wunden endet, deshalb werden den meisten "Bodenhaltungshühnern" die schnäbel abgeschliffen. (im Käfig sind je nach größe3-5 tiere bei Gruppenhaltung oft 150-250 tiere in einem gehege)
Boden ist auch so eine relative sache zur besseren hygene verwendet man ordinären maschendragt als "Boden" der zwischen balken gespannt ist, aber sie haben ja auch einen scharrraum der aber wenn die hühner nicht brav sind und ihre eier dort legen, schnell mit ebensolchem draht verschlossen wir. Ich kann nur sagen das ich in der bodenhaltung viel mehr tote hühner rausgeholt habe als bei den käfigen und dabei hatten wir 4-mal mehr käfighühner als bodenhaltungshühner. In diesem betrieb habe ich nur 4 Monate bearbeitet dann habe ich es nicht mehr ausgehalten und bestimmt nicht wegen der käfighühnern. Übrigens Gibt es ein tolles sytem das sich gestaltete käfige nennt wo die hühner in vergrößerten käfigen Sitzstange scharmöglichkeit und legenester haben. Aber auch hier wurde kein unterschied gemacht und es gleich mitverboten und kein unterschied zum normalen käfig gemacht.
Und wer jetzt denkt " Gott sei dank ich esse nur Freilandeier" dem empfehle ich sich mal den Boden anzuschauen auf dem sie freilandhühner so "fröhlich" picken. Kleiner Tipp erdboden kann man nicht ausmisten, was auch die erklärung dafür ist warum Freilandhaltung die medikamentenintensivste Hühnerhaltungsform ist, ganz abgesehen das man hier mal schnell gerne bis zu 1000 tiere zusammenpfercht.
Sodele ich mache jetzt mal schluß für heute
LG Nell


P.S: Rechtschreibfehler dürfen zur eigenen belustigung gesammelt werden

OxKing am :

Klar, das ist ja eigentlich auch was ich sagen will. Es gibt einen Grund wieso es die "konventionelle" Tierhaltung gibt. Und einfach zu beschließen Bio ist in, also mach ich jetzt auf Bio und streu mir Stroh in den Stall und das wars, kann nicht die Lösung sein. Wenn muss da schon alles Stimmen und gut überlegt sein. Nur wird man damit nicht annähernd so viele Tiere halten können, da es dann zwangsweise wieder zu Hygiene und Stressproblemen führt. Und wahrscheinlich endet das dan entweder im Feinschmecker Ei für 5 Euro oder in miesestem Zeug welches Teurer aber viel schlechter als konventionelle Produkte sind. Diese "Wäre es nicht schön wenn"-Welt die sich manche vorstellen ist nunmal meist so nicht möglich. Man sollte aber immer daran arbeiten ihr so nahe wie möglich zu kommen, aber eben mit sachlicher Überlegung und dem Abwegen des für und wieders und nicht mit der Ideologiekeule durch die Wand.

Gerhard Zirkel am :

Du hast schon Recht, Fleisch kaufe ich beispielsweise auch lieber direkt beim Bauern - nicht Bio aber ich weiß wos herkommt.

Allerdings ist Bio nicht gleich schlecht oder überteuert, auch hier muss man eben von Fall zu Fall sein Hirn benutzen und nachdenken was man wo kauft.

Oft liegt das Problem im Detail und sehr oft verursachen wir unseren Dreck nicht mehr im eigenen Land sondern weit weg - nicht immer gleich ersichtlich. Siehe Soja und co.

Gerhard

Mo am :

@Nell

Vielen Dank für diesen nachdenklich machenden Einblick...

Was ich unmöglich finde ist, dass für das Palmöl was in so vielen Bio Produkten vorhanden ist viele Menschen enteignet werden, damit man auf ihrem Land Plantagen unterbringen kann.
Es ist nicht so als wüssten Alnatura, Demeter und Co das nicht....

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